Fabelhaftes Zeltlager im Marburger Stadtwald

Treffen sich ein Drache, ein Geist, eine Meerjungfrau und ein Zwerg im Marburger Stadtwald - das ist kein Witz, sondern die Zusammenfassung eines Zeltlager-Wochenendes voller Spiele, Spaß und tollem Wetter. Unter dem Motto „Fabelwesen“, veranstaltete der Verein „Florstädter Kindergruppen“

wie jedes Jahr über das Fronleichnamwochenende seinen großen Campingausflug, dem sich in diesem Jahr rund 80 Kinder und Erwachsene aus Florstadt und Umgebung angeschlossen hatten.

„Jeder übernimmt mindestens einen Dienst, zum Beispiel aufräumen, abspülen, Holz sammeln für das Lagerfeuer“, erklärt Elena, der das Veranstalten dieser Wochenenden im Blut liegt, da ihre Familie die Tradition der Zeltlager vor über 30 Jahren gemeinsam mit anderen Eltern ins Leben gerufen hatte. Die Organisation ist jedes Mal ein Kraftakt und funktioniert nur, wenn wirklich jeder mit anpackt: von den ältesten Teilnehmern, die über 70 Jahre alt sind, bis hin zu den Kleinsten, die noch nicht mal ihr erstes Lebensjahr vollendet haben. Alle sind mit Feuereifer dabei und bereiten die verschiedenen Aktivitäten vor, die von der Gruppe für die Gruppe angeboten werden.

So gab es in diesem Jahr zum Beispiel die Möglichkeit, Sonnenuhren zu bauen und Lesezeichen aus Blüten. Eine Kräuterwanderung versorgte die Teilnehmer nicht nur mit neuem Wissen über Gundermann, Himbeerblätter und Klee, sondern alle Anwesenden am Abend auch mit leckerer

Kräuterbutter. Wer es sportlicher angehen wollte, konnte sich beim Wasserski, beim Kistenklettern oder auch auf der Wasserrutsche auspowern.

Für die größeren gab es Volleyball, Yoga und intensiven Workout direkt nach dem Frühstück - Muskelkater am nächsten Tag inklusive.

Auch die alljährliche Nachtwanderung mit erstrahlte in neuem Glanz. Dafür sorgten nicht nur die Glühwürmchen, die Klein und Groß auf ihrem Weg durch den nächtlichen Wald begleiteten, sondern auch ein paar schaurige Einlagen, die Soraya und Kyra vorbereitet hatten und die für den einen oder anderen Aufschrei der Nachtwanderer sorgten.

Am letzten Tag rundete eine „Fabelhafte Rallye“ das Programm ab, bei der verschiedene Fabelwesen den Teilnehmern unterschiedliche Aufgaben stellten:

Der Meerjungfrau über einen Parcours ein Wasserglas füllen, dem Zwerg einen Haufen Edelsteine aus seiner Miene graben, dem hungrigen Drachen genügend Schafe heranschaffen, damit sein Appetit gestillt wurde oder im Geister-Glibber alle Teile für ein Gespensterpuzzle aufstöbern. Wer alle Aufgaben am schnellsten meisterte, konnte am Ende das Lösungswort knacken und den Schatz finden. Dies gelang der Gruppe „Einhornfresser“, die mit dem gewonnenen Schatz die Flammen des

allabendlichen Feuers verzaubern und bunt einfärben durften.

„Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob die bunten Flammen oder die Wasserrutsche am tollsten waren. Eigentlich war alles so schön. Nächstes Jahr noch mal“, sagte ein kleiner Teilnehmer bei der Abfahrt. In diesem Sinne freuen sich alle schon jetzt auf ein Wiedersehen 2026, mit der die

Florstädter Tradition in die 35. Runde geht.