FDP
Der jüngste Vorfall in der Schlossbergschule, bei dem im Zuge der Glasfaserverlegung vier Klassenräume vorübergehend vom Stromnetz getrennt waren, weil ein Fehlerstromschutzschalter fehlte, hat in der jüngsten Stadtratssitzung eine heftige Diskussion ausgelöst.
Fehlerstrom-Schutzschalter schalten den Strom innerhalb von Hundertstelsekunden ab, wenn eine Person eine Leitung berührt. FI-Schalter sind deshalb seit fast 20 Jahren bei privaten Neubauten Pflicht.
Die Diskussion, die durch eine Anfrage der Grünen ausgelöst wurde, beinhaltete auch einen Vortrag des Bauamtsleiters über den immensen Aufwand der Gebäudeunterhaltung insgesamt und zeigte, dass die Stadtverwaltung nicht einmal weiß, wo FI-Schutzschalter fehlen.
Bei einem Wasserschaden ertrinkt niemand, bei einem Heizungsausfall erfriert niemand. Aber ein Stromschlag führt fast immer zu Verletzungen und kann tödlich sein. Deshalb ist elektrische Sicherheit besonders wichtig. Defekte Geräte oder Kabel wie Computer, Ladegeräte, Beamer oder Küchengeräte können zu Verletzungen oder sogar zum Tod führen, wenn sie nicht durch fehlende Fehlerstromschutzschalter schnell abgeschaltet werden können.
Wir alle wissen, dass die goldenen Zeiten längst vorbei sind und knappe Kassen und Personalmangel dazu führen, dass nicht alle wünschenswerten Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden können.
Bei der elektrischen Sicherheit darf es aber keine Kompromisse geben.
Deshalb fordern wir, wie bereits in der Stadtratssitzung erwähnt, die Stadtverwaltung auf, umgehend die Gebäude hinsichtlich FI-Schutzschalter zu überprüfen und bei Mängeln Maßnahmen einzuleiten, damit die Gebäude entsprechend nachgerüstet und hinsichtlich der elektrischen Anlage sicher gemacht werden. Wir erwarten einen entsprechenden Bericht nach der Prüfung und einen Sachstandsbericht nach Behebung etwaiger Mängel.
Den Aufschrei der Grünen halten wir ebenso wie der Bürgermeister für populistisch: Die Partei war zusammen mit der CDU fast zwei Jahrzehnte für genau diese Aufgaben verantwortlich, sowohl im Stadtrat als auch im Rathaus. Damals hat man das offenbar nicht als vordringlich angesehen - Selbstkritik statt Skandalisierung wäre also eher angebracht.