„Nicht zuletzt auch um die immer noch zunehmende, klimaschädliche Motorisierung im Individualverkehr zu stoppen, brauchen wir als Ersatz dringend attraktivere Angebote im öffentlichen Nahverkehr. Gerade im vergleichsweise dünn besiedelten ländlichen Raum und angesichts zunehmender Alterung unserer Gesellschaft bedarf es flexibler Ergänzungen bzw Alternativen zu dem klassischen Linienverkehr. Von daher begrüßen wir die Entwicklung einem stärker an dem individuellen Bedarf orientierten zusätzlichen Verkehrsangebot, wie es der Mobilitätsmanager der Kreisverwaltung, Maurice Eickhoff, kürzlich im Rathaus vorgestellt hat, so der u.a. auch für Seniorenangelegenheiten zuständige Beigeordnete, Guido Freidinger
Neues Mobilitätsangebot u.a. für Böckweiler, Altheim, Pinningen und Brenschelbach in Planung
In einem gemeinsamen Termin mit dem Behindertenbeauftragen Wolfgang Giffel und dem Seniorenbeauftragten Heinz Schöndorf hat Maurice Eickhoff, der Mobilitätsmanager der Kreisverwaltung ein geplantes Mobilitätsprojekt vorgestellt, dass den öffentlichen Personennahverkehr in Teilen der Stadt Blieskastel und der Gemeinde Gersheim attraktiver und alltagstauglicher machen soll.
„On-Demand-Verkehr“ nennt sich das geplante Mobilitätsangebot in der Fachsprache, welches nach der Neuvergabe des Linienverkehrs im südlichen Bliesgau ab dem 01.01.2025 auf die Straße gehen soll. Ergänzend zu den weiterhin regulär fahrenden Schulbussen am Morgen und nachmittags sollen zwei barrierefreie Minibusse zukünftig die Anbindung der Parr sowie der Blieskasteler Stadtteile Böckweiler, Altheim, Pinningen und Brenschelbach/Riesweiler an die jeweiligen Zentren sicherstellen. Besonders auch die Umsteigemöglichkeiten auf die Busse Richtung Homburg oder Kleinblittersdorf sowie auf die Bahn in Lautzkirchen sollen verbessert werden, sodass auch weitere Strecken einfacher und schneller mit dem Nahverkehr zurückgelegt werden können.
Die Besonderheit an dem neuen Verkehr, der mit Unterstützung durch Fördermittel des Landes umgesetzt werden soll ist, dass die Busse nicht mehr an feste Linienwege gebunden sind, sondern die Fahrgäste auf direktem Weg zu den jeweiligen Zielen transportieren. Bei einem Fahrtwunsch kann das Fahrzeug kurzfristig per App, Internet oder telefonisch bestellt werden und ist dann innerhalb weniger Minuten an der gewünschten Haltestelle. Dabei wird durch eine Hintergrundsoftware geregelt, dass gemeldete Fahrtwünsche nach Möglichkeit gebündelt werden, sofern dadurch keine größeren Umwege entstehen. „Nach den aktuellen Planungen gehen wir davon aus, dass nach Meldung eines Fahrwunsches der Bus innerhalb von 15 Min. an der vereinbarten Haltestelle eintreffen wird und maximal Umwege von 5-10 Min. toleriert werden. Dadurch entsteht ein flexibel nutzbares Angebot mit hoher Alltagstauglichkeit“, so Mobilitätsmanager Eickhoff.
Der Zeitplan sieht vor, dass im kommenden Jahr die Detailplanungen für das neue Mobilitätsangebot abgeschlossen werden können. Zeitgleich soll das kommende Angebot im Rahmen unterschiedlicher Formate in den betroffenen Stadt- und Gemeindeteilen bekannt gemacht und erklärt werden, damit Nutzungshürden möglichst zeitnah abgebaut werden können.