(Drohnenfoto: Dennis Maaß; Gestaltung der Tafel: Stefan Wagner)
Endlich ist es wieder soweit: Die Sonnenstrahlen des Frühlings locken Mensch und Tier nach draußen. Auch der Schmetterlingsgarten in Blieskastel kann schon die ersten Besucher verzeichnen. Zitronenfalter, Tagpfauenauge und Wildbienen wurden bereits gesichtet und auch die menschlichen Besucherinnen und Besucher freuen sich über die schöne Anlage. Der Schmetterlingsgarten wurde im letzten Jahr durch die Udo Gerhardt Schmetterlingsstiftung in Kooperation mit der Stadt Blieskastel und finanziell unterstützt durch die LAG Biosphärenreservat Bliesgau geschaffen. Er liegt ganz in der Nähe des Klosterparks und hat einen unmittelbaren Anschluss an den Bürgergarten. Sein Zweck ist es, Lebensraum für Schmetterlinge und andere Insekten zu sein und gleichzeitig Menschen zu inspirieren, in ihrem eigenen Umfeld zu einer schmetterlings- und insektenfreundlichen Gestaltung von Flächen beizutragen. Informationstafeln beschreiben dazu den Lebenszyklus der Schmetterlinge und verdeutlichen, was das Besondere an einem Schmetterlingsgarten ist: Ein Schmetterlingsgarten muss nicht nur attraktiv für Falter sein, sondern auch den anderen Entwicklungsstadien (Ei, Raupe und Puppe) einen Lebensraum bieten. Hier spielen Raupenpflanzen, wie Brennnessel, Faulbaum, Möhre, Fenchel, Thymian und Co eine wichtige Rolle. In den kommenden Wochen, werden wir diese Pflanzen mit ihrer Bedeutung für Schmetterlinge in einer kleinen Serie hier vorstellen.
Heute geht es um die Blühfläche, die auch im Schmetterlingsgarten Blieskastel das Herzstück bildet und in Schmetterlingsform angelegt ist. Dies veranschaulicht eine Tafel mit einem schönen Drohnenfoto von Dennis Maaß am Eingang des Gartens (vgl. Foto). Die Tafel wurde von der Blieskasteler Initiative „Oase der Vielfalt“ (www.oasedervielfalt.de) gespendet.
Um eine schmetterlingsfreundliche Blühfläche im eigenen Garten anzulegen, braucht es v.a. einen langen Atem und die richtige Samenmischung. Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Samenmischung zum Standort passt (Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung). Darüber hinaus soll sie sich aus einheimischen, ein- und mehrjährigen Wildblumen und Gräsern zusammensetzen, die möglichst über das ganze Jahr verteilt zum Blühen kommen. Um sicher zu gehen, sollte die Samenmischung über einen Fachhändler bezogen werden, der die konkreten Standortbedingungen bei der Zusammenstellung berücksichtigt. Die üblichen Samenmischungen mit vorrangig einjährigen Pflanzen legen häufig Wert darauf, dass die Wiese zu einem bestimmten Zeitpunkt üppig blüht und uns Menschen erfreut. Dies ist dann meist auch im ersten Jahr der Fall, während sich in den Folgejahren vielfach Enttäuschung einstellt. Ganz zu schweigen davon, dass die Pflanzen vielen Schmetterlingen und Insekten nur Schmalkost bieten. Die mehrjähige Wildblumenwiese erreicht demgegenüber meist auch erst nach 5 bis 10 Jahren ihre volle Schönheit. Dazu bedarf es dann auch der richtigen Pflege. Diese ist, im Gegensatz zur landläufigen Meinung, deutlich unaufwändiger als bei einem gepflegtem Rasen. Denn jede Mahd tötet Tiere und reduziert die Vielfalt! Je nach Mischung und Pflanzenzusammensetzung kommen ein bis drei Mahden in Betracht, am besten mit der Sense, alternativ mit dem Balkenmäher (10 cm Schnitthöhe). Das Schnittgut sollte einige Tage zum Abtrocknen liegen bleiben, damit die Raupen die Möglichkeit haben, sich in Bodennähe in Sicherheit zu bringen und die Blütensamen ausfallen können, um im nächsten Jahr für neue Pflanzen zu sorgen. Das abgetrocknete Schnittgut wird dann entfernt, damit die Wiese nicht zusätzlich gedüngt wird, ansonsten kommt in den Folgejahren v.a. Gras. Und das war's dann schon!
Auch der Schmetterlingsgarten in Blieskastel ist in seiner jetzigen Form erst am Anfang seiner Entwicklung und wird hoffentlich von Jahr zu Jahr mehr zum Biotop für unsere „Gaukler der Lüfte“ und ihre Entwicklungstadien. Der Besuch des Schmetterlingsgartens ist ganzjährig kostenfrei möglich. In verschiedene Stadtrundgänge ist der Schmetterlingsgarten eingebunden. Gruppen, Kindergärten oder Schulen, die gerne eine Führung hätten, können sich unter schmetterlingsstiftung@gmail.com melden.