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Blieskasteler Nachrichten
Ausgabe 21/2025
Wald und Biosphäre
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Der Gewöhnliche Löwenzahn oder auch Pusteblume

Derzeit blüht überall der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum), der auch umgangssprachlich als Pusteblume bezeichnet wird. Seine dicken, gelborangenen Blüten leuchten uns aus dichtem Unterholz sowie von größeren Lichtungen von April bis Ende Mai entgegen. Seinen Namen hat der Löwenzahn wohl seinen zackigen Blättern zu verdanken, die mit ein bisschen Fantasie an Zähne eines Raubtiers erinnern.

Der Gewöhnliche Löwenzahn gehört zur Ordnung der Asternartige, Familie der Korbblütler, Unterfamilie Chichorioideae. Daher leitet sich wohl der Name des Ersatzkaffees her, der in den Nachkriegsjahren aus der getrockneten und gerösteten Wurzel der Pflanze hergestellt wurde – Zichorienkaffee -. Die Blüten des Löwenzahnes finden eine Verwendung in der Herstellung von honigähnlichen Gelees und Sirups und als Brotaufstrich. Die jungen, leicht bitter schmeckenden Blätter können zu Löwenzahnsalat verarbeitet werden.

Die gelben Blüten sind zudem für die Bienenvölker im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle. Der Löwenzahn wird in einigen Regionen als Bienenweide zur Gewinnung von Löwenzahnhonig sehr geschätzt.

Der Gewöhnliche Löwenzahn stammt ursprünglich aus dem westlichen Asien und Europa. Er ist mittlerweile jedoch weltweit von den Tropen bis hin zu den Polargebieten verbreitet. Seine größte Vielfalt erreicht er in den kühleren Bereichen der gemäßigten Zonen. In Mitteleuropa ist er ein häufiges Wildkraut auf unseren Wiesen, an Wegrändern und in Gärten. Er bevorzugt Brachflächen, Schutthalden und Mauerritzen.

Die Vertreter der Gattung sind mehrjährige, krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von 10 bis 40 cm erreichen können. Seine Pflanzenteile enthalten alle einen weißen Milchsaft. Die Pfahlwurzeln gehen in kurze, stark gestauchte Sprossachsen über, auf der die Laubblätter dicht in grundständigen Rosetten stehen. Die 10 bis 30 cm langen Blätter sind eiförmig bis eilanzettlich, unregelmäßig stark gelappt und tief eingeschnitten und gezahnt. Seine lange, fleischige Pfahlwurzel kann bis zu 1 Meter tief in Erdreich reichen.

Sein Blütenstand ist eine Scheinblüte, in dem viele gelbe Zungenblüten zu einem tellerförmigen Körbchen von etwa 3 bis 5 cm Durchmesser zusammengefasst sind. In ihm öffnen sich die Einzelblüten ringförmig von außen nach innen. In der mehrere Tage währenden Blütezeit schließt sich der Blütenstand jeweils bei Nacht, Regen oder Trockenheit und schließlich beim Verblühen. Nach mehreren Tagen öffnen sich die Hüllblätter letztmals bei Fruchtreife und entlassen zuerst die eingetrockneten und abgestoßenen Blütenhüllen der Zungenblüten. Die Früchte sind mit haarigen Flugschirmen ausgestattet und werden durch den Wind ausgebreitet (Schirmflieger). Im Volksmund trägt der Löwenzahn daher auch den Namen Pusteblume.

In Mitteleuropa ist die Hauptblütezeit von April bis Mai. In deutlich geringerer Anzahl erscheinen Blüten auch noch bis in den Herbst. An ungestörten Standorten zeigt der Löwenzahn schräg aufrecht gehaltene Blätter. Diese werden dann bis zu 30 cm lang. An häufig gemähten Wiesen dagegen wachsen diese viel kürzer, oft dich am Boden aufliegend und mit sehr kurzem Blütenstiel.