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Blieskasteler Nachrichten
Ausgabe 23/2025
Wald und Biosphäre
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Die Nilgans

Auf unseren Wiesen, in Parks und an Seen kann man mittlerweile immer öfter Nilgänse sehen. Charakteristisch sind ihre verhältnismäßig hohen Beine sowie ihr dunkler Augenfleck. Sie wurde bereits im 18. Jahrhundert als Ziergeflügel in Europa gehalten. Seit den siebziger Jahren erfolgte eine rasante Ausbreitung dieser, zur Gattung der Halbgänse zählenden, Art. Ursprünglich ist die Nilgans in Afrika südlich der Sahara und in Ägypten beheimatet.

Die Nilgans bereitet durch ihre zunehmende Verbreitung auch in Deutschland mehr und mehr Probleme und wird teilweise sogar als Plage empfunden, da die Gänse aggressiv Liegewiesen und Radwege erobern können und sie so erholungssuchende Menschen stören (zum Teil auch durch ihre sehr lauten Rufe). Auch zeigt sie ein sehr aggressives Verhalten anderen Tieren gegenüber.

Mit ihrer bunten Gefiederfärbung (dunkel grau bis rotbraun, heller Kopf) und dem charakteristischen dunklen Augen- und Brustfleck sowie ihrem Halsring fällt sie gegenüber unseren hiesigen Gänsen direkt auf. Der Augenfleck und der Brustfleck zeigen sich erst im Alter von etwa fünf Monaten. Der Schnabel der Nilgans ist dunkel gerandet und rötlich. Sie kann bis zu 73 cm groß werden und ein Gewicht von bis zu 2,5 kg erreichen.

Die Brutzeit der Nilgans fällt in unseren Regionen in der Regel in die Monate Juni bis September. Während dieser Zeit sind die Nilgänse streng territorial und dulden keine anderen Entenvögel in ihrem Revier. Bezüglich ihrer Nistplatzwahl sind sie sehr flexibel. Es finden sich Nester im Röhricht, aber auch im Felsgestein. Sie nutzen Baumhöhlen und gelegentlich haben sie auch Nester über dem Erdboden (bis zu einer stattlichen Höhe von 20 Metern). Das Nest wird mit Dunen (weiche Vogelfeder) ausgepolstert. Die Brutdauer beträgt durchschnittlich 30 Tage. An der Aufzucht der Küken beteiligen sich beide Elternteile. Nach etwa neun bis zehn Wochen sind die Junggänse schließlich ausgewachsen und auch flugfähig.

In der Mythologie gilt die Ägyptische Gans als heiliger Vogel und als einer der vielen Götter, die die Welt und das Licht erschaffen haben.