Fahrzeugsegnung in Niederwürzbach
Gruppenbild vor dem neuen Löschfahrzeug in Brenschelbach, das nach dem letzten Wehrführer (1970-2005) der ehemals selbstständigen Gemeinde und zugleich ersten Löschbezirksführer des jetzigen Stadtteiles, dem 74-jährigen Friedel Schmidt, auf den Namen „Friedel“ benannt wurde
Gleich zwei neue Feuerwehrfahrzeuge konnten in den vergangenen Wochen eingeweiht werden. Die klimatischen Veränderungen stellen neue Anforderungen an die Wehr und ihre Ausstattung.
Das neue „Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20“, kurz HLF 20, das am 4. Juni in Niederwürzbach offiziell eingeweiht wurde, dient der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung. Mit Allradantrieb, einem 2000 Liter fassenden Löschwassertank, 120 Liter Schaummittelvorrat und 12 kg Löschpulver ist es dafür bestens gerüstet. Die eingebaute Kreiselpumpe kann pro Minute beachtliche 2.000 Liter Wasser fördern. Löschen und Fahren ist gleichzeitig möglich, besonders wichtig bei Flächenbränden. Auch das „Löschgruppenfahrzeug 10“, das der Brenschelbacher Wehr zugutekommt und am 25. Juni eingeweiht werden konnte, weist Besonderheiten in seiner Ausstattung auf. Es verfügt über spezielle Module zum Einsatz bei Starkregen, Vegetationsbrand und zur Bereitstellung von Notstrom – das entsprechende Aggregat wurde zur Umschaltung zwischen Einsatzstellenversorgung und Gebäudeeinspeisung angepasst, um beispielsweise ein öffentliches Gebäude versorgen zu können.
Der Schutz der Blieskasteler Einwohnerschaft liegt Verwaltungschef Bernd Hertzler bekanntermaßen besonders am Herzen. Dementsprechend wurde der kürzlich neu gebildete Fachdienst „Brand- und Bevölkerungsschutz“ im Rathaus auch direkt dem Bürgermeister unterstellt. Und seit dem Amtsantritt des neuen Bürgermeisters wurde in die Wehr erfreulicherweise bereits mehrfach investiert, insbesondere, um den veralteten Fuhrpark zu modernisieren. Der Klimawandel stellt die technische Ausstattung der Wehr in den kommenden Jahren vor neue Herausforderungen. „Neuanschaffungen sind extrem wichtig - Wir müssen die Leistungskraft und Einsatzbereitschaft unserer 14 Löschbezirke unbedingt sichern, schon da es durch die inzwischen häufiger werdenden langen Hitze- und Trockenperioden mehr Brandsituationen gibt als früher. Aber auch Einsätze im Zuge von Starkregenereignissen werden zukünftig häufiger auf uns zukommen“, so der Rathaus-Chef. Im Hinblick auf die sich ändernde Gefahrensituation müssen vielerorts bestehende Ausstattungen und Fahrzeugkonzepte überdacht und überarbeitet werden. „Von der Vorbereitung zur europaweiten elektronischen Ausschreibung von Neuanschaffungen bis hin zur Endabnahme und Fahrzeugabholung ziehen durchaus zwei bis zweieinhalb Jahre ins Land“, weiß Marco Nehlig, Leiter des Amts für Brand- und Bevölkerungsschutz der Stadt Blieskastel. Ausstattungskomponenten der neu ausgeschriebenen Fahrzeuge werden vorab jeweils mit ihm abgesprochen. Für Neuanschaffungen gibt es erfreulicherweise Fördermöglichkeiten, beispielsweise ein Zuschussprogramm vom Saarpfalz-Kreis für investive Maßnahmen bei Fahrzeugbeschaffungen, Neubau von Feuerwehrgerätehäusern sowie Investitionen in Notstromaggregate zur Einspeisung in Feuerwehrgerätehäuser. Im Hinblick auf die vorhandene Infrastruktur ist auch ein Ausbau von Sirenenstandorten von großer Bedeutung.
Der Bürgermeister fand vor Ort jeweils viel lobende Worte für die Kameradinnen und Kameraden der Blieskasteler Wehr und für ihr durchaus nicht selbstverständliches ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Gemeinschaft bei Einsätzen rund um Brandschutz, Löschaktionen, Rettungen, technischen Hilfeleistungen oder Hochwassereinsätzen. Auch die Vertreter der beiden Kirchen richteten an die Teams dankende Worte und die beiden Kreisbrandmeister Thomas Hauck, der die Einweihung in Niederwürzbach begleitete, sowie Steffen Rastetter in Brenschelbach, unterstrichen die Aussage des Verwaltungschefs, dass die technischen Anforderungen ständig weiter steigen. (ub)