Kanalsanierungen

In zwei Bauabschnitten erfolgen Sanierungsmaßnahmen in einigen Straßenbereichen, beginnend in der Blickweilerstraße.

Im vergangenen Jahr machte in der Blickweilerstraße ein Kanaleinbruch eine Notmaßnahme erforderlich. Der Kanal hatte sich aufgrund des Alters gesetzt und es gab schadhafte Stellen, die ausschließlich in offener Bauweise instandgesetzt werden mussten. Das Kanalsystem wurde schließlich mit Kamera-Untersuchung „befahren“ und über eine Strecke von etwa 315 Metern zeigte sich weiterer Sanierungsbedarf im Trassenverlauf, etwa in Höhe des Lebensmitteldiscounters bis zum Baustoffhandel. Im Zuge dessen wurde der Bereich für 2024 in die Sanierungsprojektierung aufgenommen, um weiteren Schäden vorzubeugen.

Dieses Vorhaben gelangt nunmehr im ersten von zwei Bauabschnitten in die Umsetzungsphase. Im Gegensatz zur Notmaßnahme im Vorjahr erfolgt die Bauausführung diesmal in geschlossener Bauweise, im sogenannten Schlauchliner- bzw. „Schlauch-Relining-Verfahren“, wie Ulf Weisgerber vom städtischen Abwasserwerk erläutert. Vorteile bei diesem System sind ein geringerer Zeitfaktor und Aufwand, da das Kanalsystem nicht aufgegraben bzw. freigelegt werden muss. Im vorliegenden Fall würde das mehrere Monate in Anspruch nehmen und wäre zudem mit erheblich höheren Kosten und Behinderungen verbunden. Stattdessen wird von einem vorhandenen Kanalschacht aus ein mit Kunstharz getränkter, langlebiger GFK-Schlauch in das defekte System eingebracht. Dieses Verfahren kommt in der Regel bei relativ glatten Bruchstellen bzw. Rissen in den Rohrleitungen zum Einsatz. Das Landesverwaltungsamt (LaVA) bescheinigt dem System mindestens 60 Jahre Haltbarkeit, Fachverbände bezeugen sogar längere Laufzeiten. Die verwendeten Baustoffe sind zugelassen nach DIN, Landesbauordnung und Vorgaben des DIBT (Dt. Institut für Bautechnik). Im Vorfeld sind einige Vorarbeiten zu erledigen: Spülen bzw. Reinigen der Rohre, Deformationsmessung, 3D-Scan und Hindernisbeseitigungen.

Der Baubeginn ist jeweils von der Wetterlage abhängig und wurde aktuell auf die Kalenderwochen 28 bzw. 30 terminiert. Mit Beginn der laufenden Woche (ab Montag, 8. Juli) wurde in der Blickweilerstraße eine (im Gegensatz zum Vorjahr nur) halbseitige Straßensperrung mit Ampelregelung eingerichtet. Später sollen dann in der zweiten Bauphase die Leitungsverläufe in den Straßen ‚Zollstraße‘, ‚Auf der Agd‘ sowie ‚Im Allenkorn‘ saniert werden, inklusive den Rohrleitungen von acht Straßenabläufen. Einen genauen Starttermin für diesen Bauabschnitt gibt es noch nicht. Des Weiteren sollen jeweils auch noch 13 Hausanschlüsse erneuert werden. Speziell für diese kommt ein neues 3D-Liner-System von Brawo Systems, einem der marktführenden Unternehmen, zum Einsatz, erläutert Weisgerber. Auch diese Arbeiten erfolgen im bereits geschilderten Verfahren, also von außerhalb, eine Anwesenheit der Anwohner ist somit nicht erforderlich. Kurzfristig beeinträchtigt wird dabei lediglich der jeweilige Gehwegbereich sein und dies auch in zeitlich sehr überschaubarem Rahmen.

Die Vergabe der Arbeiten erfolgte in beschränkter öffentlicher Ausschreibung. Insgesamt sollen 1070 Meter Kanal saniert werden, 790 Meter Hauptkanal sowie 280 Meter Hausanschlüsse. Die Stadt Blieskastel investiert im Rahmen des aktuellen Sanierungsprojektes rund 970.000 Euro in das Kanalnetz. (ub)