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Blieskasteler Nachrichten
Ausgabe 28/2025
Kultur aktuell
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Künstler präsentieren Werke im historischen Brauereikeller in Walsheim

Ausstellung des Kulturstammtischs Blieskastel zeigt Vielfalt regionaler Kunst in besonderer Atmosphäre

Walsheim (ott) Rund 20 Künstlerinnen und Künstler aus der Region haben ihre Werke in einem besonderen Ambiente präsentiert: dem historischen Brauereikeller in Walsheim. Der Kulturstammtisch Blieskastel hatte zu einer eintägigen Ausstellung in das denkmalgeschützte Kellergewölbe eingeladen – ein Projekt, das gezielt auf die Verbindung von Kunst und Raum setzte.

Gezeigt wurden Malerei, Skulpturen, Keramiken, Holzarbeiten, Fotografien, Schmuck und grafische Arbeiten. Ein übergeordnetes Thema war dabei nicht vorgegeben. „Der Ort selbst prägt die Ausstellung“, sagte die Vorsitzende des Kulturstammtischs, Katharina Baarss. Der alte, 1876 erbaute Keller der früheren Walsheim Brauerei bringe „Atmosphäre, Geschichte und Widerstand“ mit, die moderne Galerieräume oft nicht bieten könnten.

Der Kulturstammtisch hatte in der Vergangenheit bereits ähnliche Projekte an ungewöhnlichen Orten umgesetzt, etwa in einer leerstehenden Schuhfabrik in Schwarzenacker oder einem Treibhaus in Niederwürzbach. Ziel sei es, Kunst auch außerhalb klassischer Ausstellungshäuser erlebbar zu machen, so Baarss.

Der Walsheimer Brauereikeller bot mit seinem groben Mauerwerk, den gewölbten Decken und seiner historischen Ausstrahlung eine markante Kulisse. Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich beeindruckt von der Kombination aus Kunst und Raum. Als Publikumspreis wurde ein Werk der Gersheimer Künstlerin Henrike Wolf ausgezeichnet: ein „Kachelbild“ aus Emaille, das den Keller selbst in abstrahierter Form darstellt.

Musikalisch begleitet wurde der Tag von mehreren Ensembles. Das Duo „passion two“ mit Marion Kaufmann und Udo Werle, das Duo „Les Femmes Mystiques“ (Marion Ritz-Valentin und Gabi Klees) sowie Gitarrist Lobo und Begleitung traten im Verlauf des Tages auf.

Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot übernommen. Sie bezeichnete Orte wie den Brauereikeller als „kulturelle Möglichkeitsräume“, die eine besondere Nähe zwischen Kunst und Öffentlichkeit erlaubten. Solche Formate sollten gezielt gefördert werden.

Auch Bürgermeister Michael Clivot, zugleich Vorsitzender des Vereins für Brauerei- und Dorfgeschichte Walsheim, würdigte das Projekt. Historische Räume wie der alte Keller seien geeignet, künstlerische Ausdrucksformen sichtbar zu machen und gleichzeitig das kulturelle Erbe zu beleben.

Die Künstlerinnen und Künstler kamen unter anderem aus Homburg, Bexbach, Lautzkirchen, Blickweiler, Elversberg, St. Ingbert, dem Kreis Kusel, Gersheim, Peppenkum, Brenschelbach, Bierbach, Pinningen, Wolfersheim, dem Mandelbachtal und Kirkel.

Nach Angaben der Veranstalter wurde mit der Ausstellung deutlich, dass Kunst auch jenseits traditioneller Museen eine breite Öffentlichkeit erreichen kann – vor allem, wenn sie in ausdrucksstarken Räumen gezeigt wird. Der Kulturstammtisch kündigte an, auch künftig ähnliche Formate in ungewöhnlichen Umgebungen realisieren zu wollen.