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Blieskasteler Nachrichten
Ausgabe 29/2024
Der Beigeordnete für Soziales informiert
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Thema Migration in Blieskastel:

Informationen zum aktuellen Sachstand

Zahlen

Die Unterbringung und Versorgung anerkannter Flüchtlinge ist eine gesetzlich festgelegte Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden. Der für die Zuweisung an die kreisangehörigen Gemeinden zuständige Saarpfalz-Kreis beschränkt sich im Allgemeinen auf die direkte Weiterverteilung der vom Land zugewiesen Personen, sodass diese unmittelbar durch die Landesaufnahmestelle den Kommunen zur Unterbringung zugewiesen werden. Die Grundlage hierfür bildet der sogenannte Königsteiner Schlüssel (14,4 % der Zuweisungen an den Saarpfalz-Kreis). Die Stadtverwaltung Blieskastel hat bereits mehrfach mit Zahlen und Fakten über die Situation berichtet. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hatte die Zuwanderung seit 2022 deutlich ansteigen lassen. Insbesondere zu Beginn der Zuwanderung aus der Ukraine wurden Flüchtlinge direkt mit Wohnraum versorgt, in der Zwischenzeit haben allerdings auch Wegzug bzw. eine Rückkehr in das Heimatland stattgefunden. Es muss gegebenenfalls in einigen Fällen natürlich auch immer mal mit Familiennachzügen gerechnet werden. Nach Informationen der Landesaufnahmestelle in Lebach werden allerdings künftig keine Menschen aus der Ukraine mehr zugewiesen, diese müssen eigenständig und mit bereits vorhandenem Mietvertrag einreisen.

Wohnungssituation

Der aktuelle Stand der in Blieskastel gemeldeten Flüchtlinge liegt bei 749 Personen, 290 aus der Ukraine, 66 darunter sind jünger als 16 Jahre. 459 der hier gemeldeten Flüchtlinge stammen aus Syrien,135 unter ihnen sind unter 16 Jahre alt. 409 Personen, davon 176 weiblich und 233 männlich, wurden seit Anfang 2022 in von der Stadt angemieteten Wohnungen untergebracht, darunter stammen 121 aus der Ukraine, 266 aus Syrien. Im laufenden Jahr 2024 wurden der Stadt Blieskastel bislang 27 Personen arabischer Abstammung zur Unterbringung zugewiesen, davon 5 weibliche Personen. Noch ausstehend sind weitere 6 Zuweisungen aus Syrien.

Zur Unterbringung der Flüchtlinge hat die Stadtverwaltung bislang 84 Wohnobjekte angemietet. Darüber hinaus konnten in Gemeinschaftsunterkünften rund 40 Personen (Edith-Stein-Haus) sowie weitere 12 im Haus der Integration untergebracht werden. Es besteht weiterhin eine Wohnungsknappheit. Wer entsprechenden Wohnraum an die Stadt Blieskastel vermieten möchte, findet im Rathaus III in der Abteilung Migration eine entsprechende Anlaufstelle.

Betreuung

Die Betreuungssituation der Flüchtlinge hat sich auf Initiative der Stadt inzwischen deutlich verbessert. So fungiert der Caritasverband Saarpfalz inzwischen regelmäßig dienstags in den Räumen des sehr engagierten Vereins Flüchtlingshilfe Blieskastel e.V. sowie jeden Freitag im Rathaus III von 08:30 bis 12:30 Uhr mit guter Resonanz als Ansprechpartner. Des Weiteren bietet die Abteilung Migration im Rathaus III dienstags und donnerstags von 08:30 bis 12:00 Uhr Sprechstunden an. Das Angebot an Sprachkursen wurde auf Initiative der Stadtverwaltung und der Flüchtlingshilfe ausgebaut, mit dem Ziel, Grundlagen der deutschen Sprache sowie interkulturelles Grundwissen zu vermitteln. Beispielsweise über das deutsche Staatssystem, staatliches bzw. gesellschaftliches Wertesystem sowie die Themen Religionsfreiheit, Diskriminierungsverbot und Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Deutschland.

Integration

Die Stadt Blieskastel bemüht sich darüber hinaus i.S. einer gelingenden gesellschaftlichen Integration auch um eine bessere Integration der anerkannten Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt. "Wir haben daher mit dem Jobcenter und dem Sozialamt des Saarpfalzkreises als zuständigem Träger der Sozialhilfe Gespräche aufgenommen, um z.B. durch Qualifizierungsmaßnahmen und verpflichtende Arbeitsgegebenheiten in gemeinwohlorientierten Bereichen einen Beitrag sowohl zur beruflichen als auch zur gesellschaftlichen Integration zu leisten", so der für Migration zuständige Beigeordnete Guido Freidinger abschließend.