Glättegefahr auf den Straßen im Januar 2024 – Die NINA-Warn-App (rotes Fenster rechts im Bild), zur Verfügung gestellt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, informiert in solchen Fällen seit Anfang des Jahres auch die Besucher der Internetseite der Stadt Blieskastel. Screenshot: Uwe Brengel
Für viele Menschen oftmals fast unbemerkt laufen hinter Unfällen, Wettereignissen und anderen Vorfällen Einsatzszenarien, die nicht selten von ehrenamtlichen Engagements mitgestemmt werden. „Was Rettungskräfte in den vergangenen Wochen und Tagen wieder geleistet haben, ist ein Paradebeispiel für ein gut organisiertes, funktionierendes Zusammenwirken. Ob Polizei, Feuerwehren, DRK, THW oder Notfallseelsorge… – sie alle sorgen für schnelle, unkomplizierte Hilfe in unzähligen brenzligen Situationen und sind da, wenn es drauf ankommt“ würdigte unlängst auch der Blieskasteler Bürgermeister Bernd Hertzler die Arbeit all dieser Einrichtungen und betonte dabei insbesondere die Leistung der Blieskasteler Wehr und des städtischen Baubetriebshofes. Beide Einrichtungen hatten in den vergangenen Wochen vieles zu stemmen.
Bei den Floriansjüngern beginnen die Einsätze in jedem neuen Jahr meist bereits mit Alarmbereitschaft an Silvester. Anfang Januar sorgten aber auch die rasant angestiegenen Gewässerpegel für kritische Situationen. Mit 9 eingesetzten Löschbezirken an zwei Tagen fuhr die Blieskasteler Wehr insgesamt 18 hochwasserbedingte Touren, mit fast 90 Einsatzkräften in über 270 Arbeitsstunden. „Wieder einmal zahlt sich jetzt der Gefahrenabwehrplan „Hochwasser- und Starkregen“ aus, der einen wirkungsvollen Leitfaden für alle beteiligten Einsatzkräfte bildet“, stellte der Verwaltungschef dazu heraus. Besonders in Webenheim und Mimbach kamen die Wasserpegel einigen Wohngebäuden bedrohlich nahe, sodass mit Spezialgerät und Sandsäcken erste rückhaltende Maßnahmen veranlasst werden mussten. Im Gebäude der Blieskasteler Wehr sorgten Bauhofmitarbeiter an der Füllmaschine für den Nachschub an Sandsäcken. Neben Hochwassergefahren hat die Wehr aber ja viele andere Aufgaben zu meistern. Erst kürzlich gab es neue Bewährungsproben im Zuge des Reizgas-Alarmes in der Geschwister-Scholl-Schule sowie im Rahmen des Großeinsatzes in Lautzkirchen bei dem mitternächtlichen Wohngebäudebrand auf den 24. Januar. Hierbei waren 184 Feuerwehrleute aus 16 Löschbezirken, u.a. sogar aus Kirkel und St. Ingbert, im Einsatz.
Im Rahmen der kritischen Winterwettersituation kürzlich mussten auch die Bereitschaftsdienste des Baubetriebshofes wieder früher als üblich ihren Dienst antreten. Die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App, zur Verfügung gestellt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), seit kurzem auch mit der Internetseite der Stadtverwaltung verbunden, hatte bereits am Vortag der einsetzenden Straßenglätte eine entsprechende Warnmeldung ausgegeben. Sobald neue Meldungen vorliegen, blendet sich die App beim Aufrufen der Startseite automatisch ein. 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofes waren dann über die Tage bei Eisregen und Schnee zum Streudienst unterwegs, unterstützt von 3 eigenen sowie 2 angemieteten Kleintraktoren und weiteren Fahrzeugen. Schon im Vorfeld, bei entsprechenden Wettervorhersagen, wird ein Bereitschaftsdienst eingesetzt, der nachts Streckenkontrollen durchführt und im Bedarfsfall die Streudienste alarmiert. Bereits ab 3 Uhr morgens beginnen dann die ersten Einsätze. „Eine Ausnahmezeit für die Kolleginnen und Kollegen“, weiß Hertzler. Versorgt werden dann zunächst wichtige Knotenpunkte wie Schulen und Kitas sowie Landstraßen, stark befahrene Seitenstraßen und gefährliche Steigungen. Christoph Harz, zuständiger „Einsatzleiter Streudienst“ beim Baubetriebshof, betont dabei die Bedeutung heutiger Vernetzung wie auch die Zuverlässigkeit des gesamten Teams. Und der Bürgermeister ergänzt noch: „Ich sehe eine effiziente und bewährt gute Zusammenarbeit aller Involvierten bei all diesen Abläufen. Das ist nicht selbstverständlich und bedeutsam für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hier in Blieskastel. Auch das Zusammenspiel mit Ordnungsamt, Bürgerbüro und Abwasserwerk funktioniert im Krisenfall hervorragend“, so Hertzler abschließend. (ub)