Titel Logo
Blieskasteler Nachrichten
Ausgabe 51/2025
Die Verwaltung informiert
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

40 Jahre im Dienst für den Blieskasteler Stadtwald

Helmut Wolf (2.von links, hier mit seinem Nachfolger Hannes Born, dem Ersten Beigeordneten Patrick Hüther und Verwaltungsdirektor Jens Welsch).

Es ist nicht zuletzt auch ein Verdienst von Helmut Wolf, dass Blieskastel im kommenden Jahr die „Waldhauptstadt Deutschlands“ wird. (Fotos: Erich Schwarz)

Blieskastel (ers). „Die Zeit verrinnt wie Wasser“, stellte der Leiter des Blieskasteler Umweltdezernates, Helmut Wolf, in Anlehnung an einen Buchtitel des Forstmannes Erwin Gräber fest. Seit nunmehr 40 Jahren ist Wolf im Stadtwald Blieskastel tätig. Noch ist fest verankert in seiner Erinnerung, als er Anfang Dezember 1985 an die Pforte des damaligen Forstamtes Blieskastel klopfte, um nach bestandener Laufbahnprüfung als frisch gebackener Förster zaghaft mit den Worten „Ich bin der Neue“ seinen Dienst anzutreten. Nach einem freundlichen Empfang durch die langjährige Sekretärin des Forstamtes Rosel Alt ging es weiter ins Dienstzimmer des damaligen Forstamtsleiter Walter Cronauer. Dem jungen Forstingenieur Helmut Wolf wurde zunächst als Krankheitsvertretung von Förster Adolf Morgenstern die Leitung des städtischen Forstrevieres Blieskastel-West übertragen. Das Forstrevier Blieskastel-West umfasste mit knapp 780 Hektar Waldfläche vor allem die Stadtteile Niederwürzbach, Wolfersheim und Ballweiler, aber auch den Privatwald Bornbacher Hof sowie den rund 100 Hektar großen Staatswald Hassel. Im damaligen Forstrevier Blieskastel-West arbeiteten seinerzeit die städtischen Forstwirte Richard Kratz, Günther Schmidt, Otmar Reitnauer sowie der spätere langjährige Forstwirtschaftsmeister Ulrich Matheis, an die sich Helmut Wolf noch gerne erinnert. Besonders dankbar ist er auch noch heute seinem langjährigen Kollegen Forstamtsrat Wolfgang Schiweck, der das städtische Nachbar-Revier Blieskastel-Mitte leitete und dem forstlichen Neuling immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Während das Forstamt Blieskastel fachlich unterstütze, war der Stadtwald verwaltungstechnisch damals noch dem städtischen Kämmereiamt zugeordnet. Auch der damalige Kämmerer Xaver Hemmerling hatte immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der städtischen Forstleute. Eine besonders große Herausforderung für den städtischen Forstbetrieb stellten die bis dahin nicht gekannten Sturmschäden der Orkane Vivian und Wibke im Februar und März 1990 sowie der Orkan Lothar im Dezember 1999 dar, die auch große Teile des Stadtwaldes Blieskastel verwüsteten. Hier galt es große Schadholzmengen aufzuarbeiten und die entstandenen Kahlflächen wieder aufzuforsten. Auch die darauffolgenden Schwierigkeiten mit dem Borkenkäfer-Befall waren eine große Herausforderung.

Nach dem Eintritt in den Ruhestand von Revierleiter Wolfgang Schiweck wurde Helmut Wolf die Gesamtleitung des rund 1900 Hektar großen Stadtwaldes übertragen. Dies war nur möglich durch das herausragende Engagement von Forstwirtschaftsmeister Ulrich Matheis, der auch heute noch vielen in guter Erinnerung ist. Neben den natürlichen Stürmen fegten auch mehrere Forst- und Verwaltungsreformen über den Stadtwald Blieskastel hinweg. So kam es zunächst staatlicherseits zur Auflösung der Forstämter und später auch der Regionalbetriebe im Saarland. Auch innerhalb der Stadtverwaltung wechselte der Stadtwald im Laufe von 40 Jahren von der Kämmerei über das Umweltamt, den Fachbereich Umwelt, Planung und Bauen bis hin zum Städtischen Forstamt innerhalb des Umweltdezernates. Mittlerweile betreut das Städtische Forstamt mit den Kommunalwäldern von Gersheim, Homburg, Mandelbachtal und Kirkel sowie mehrerer angeschlossener Privatwälder fast eine Waldfläche von 4000 Hektar und erstreckt sich von der französischen Landesgrenze im Süden bis hin nach Homburg-Websweiler im Norden des Saarpfalz- Kreises.

Ein besonderes Anliegen war Helmut Wolf immer die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen waldpädagogischer Projekte. Daher entschloss er sich zu einem Masterstudium „Umwelt und Bildung“ sowie zu einer Promotion im Rahmen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Als Ergänzung zu einem umfassenden waldpädagogischen Angebot für die örtlichen Schulen gibt es unter anderem auch den Erlebniswald Schellental in Blieskastel sowie der Lernpfad zum ökologischen Rucksack in Blieskastel-Lautzkirchen. Mit der Leitung des Umweltdezernates hat Helmut Wolf nun auch zahlreiche Aufgaben über den klassischen Forstbereich hinaus wie beispielsweise Biosphäre, Jagd und Naturschutz, Gewässer- und Feldwegeunterhaltung und Wertstoffhof übernommen. Eine Herzensangelegenheit ist ihm auch die deutsch-französische Freundschaft mit zahlreichen beruflichen und freundschaftlichen Kontakten über die Grenze hinweg sowie insbesondere auch die Städtepartnerschaft mit Le Creusot. Zahlreiche weitere ehrenamtliche Tätigkeiten im Bereich Wald- und Waldzertifizierung sowie in der Biosphäre Bliesgau kommen hinzu. „All das ist nur möglich durch die tatkräftige Unterstützung durch ein engagiertes Team von überwiegend jungen Fachkräften bis hin zu seinem stellvertretenden Dezernatsleiter Hannes Born“, unterstreicht der promovierte Forstmann. Hannes Born wird in absehbarer Zeit seine Nachfolge antreten.

Eine besondere Freude und Anerkennung ist auch die Wahl der Stadt Blieskastel zur PEFC- Waldhauptstadt 2026 durch den Deutschen Forstzertifizierungsrat (DFZR). Eine besondere Herausforderung ist und bleibt die Umsetzung des Förderprogramms „Klimaangepasstes Waldmanagement“. Auch in der Stadtverwaltung weiß man das Engagement von Helmut Wolf zu schätzen: „Mit den 40 Dienstjahren von Helmut Wolf verbinden sich Stabilität und Verlässlichkeit – nicht nur in der Wirtschaftsführung einer der größten Kommunalwälder Südwestdeutschlands, sondern auch im Weitblick für die ökologische und nachhaltige Weiterentwicklung unseres Waldbestandes“, lobt der Erste Beigeordnete Patrick Hüther die Arbeit von Wolf. Sein Wirken reiche weit über die Stadtgrenzen hinaus, was sich nicht zuletzt in der intensiven interkommunalen Zusammenarbeit mit den Gemeinden Mandelbachtal, Gersheim, Kirkel sowie der Kreisstadt Homburg zeige. „Menschlich zeichnet sich Helmut Wolf durch Geradlinigkeit aus. Für seine Mitarbeiter ist er nicht nur fachlich ein Vorbild, sondern auch ein menschlich sehr geschätzter Kollege“, gibt es Lob von der Stadtspitze.