Die NABU Gruppe Flieden hatte am 25.05.25 in das Heimatmuseum Lenzis geladen, um über das Thema Biodiversität zu informieren.
Leider fand das Thema keinen großen Anklang bei der Fliedener Bevölkerung, denn es waren nur wenige Gäste zu Besuch.
Dabei ist das Thema so wichtig. Die Verringerung der Artenvielfalt ist mittlerweile ein größeres Problem als die Klimakrise und die Wissenschaftler sprechen vom 6. großen Massenaussterben, dass das erste Mal durch uns Menschen verursacht wird.
Mittlerweile schätzt man, dass 2 Millionen von etwa 8 Millionen Arten auf dieser Erde vom Aussterben bedroht sind. Der größte Teil davon sind Insekten.
Das gilt natürlich auch für Deutschland. Hier ist die Masse der Insekten seit 1989 um 75% geschrumpft.
"Na und!!“, könnte man jetzt sagen. Dabei sind die Insekten nur ein Teil unserer Ökosysteme, die – je artenreicher sie sind – umso besser die Grundlage für unser Überleben, unseren Wohlstand, unsere Gesundheit sind. Bleiben wir bei den Insekten. Sie sind ein entscheidender Faktor in der Landwirtschaft. Ihre Leistungen bei der Bestäubung (übrigens nicht nur durch die Honigbiene) – könnte man in Deutschland pro Jahr auf 3,8 Milliarden Euro ansetzen, wenn die Sechsbeiner ihren Dienst versagen und wir Menschen ihren Dienst übernehmen müssten.
Wer hätte außerdem gewusst, dass (allerdings nur intakte) Flussauen uns tausende Tonnen Stickstoff und Phosphor aus dem Wasser filtern, für sauberes Trinkwasser sorgen und und uns dafür 500 Millionen Euro pro Jahr in Rechnung stellen könnten. Bei uns in Flieden haben wir Glück, dass seit 2014 sich Biber etabliert haben und unsere Bachauen kostenfrei zu dem machen, was den Namen Bachaue auch verdient hat. Deswegen war auch ein Vertreter der großen Nager neben anderen Ehrengästen wie Weißstorch und Rohrdommel in unserem Heimatmuseum „zu Besuch“, um über seine Arbeit als Landschaftsarchitekt zu berichten. Natürlich war auch die Artenvielfalt in Haus und Garten – das eigentliche Ziel der Veranstaltung - und die für unsere Region einst bedeutenden Streuobstwiesen, die übrigens bis zu 5000 Arten beherbergen können, Thema der Veranstaltung und mit vielen Bildern und einigen Präparaten rund um das Museum illustriert.
Der NABU Flieden wird am Ball bleiben und weiterhin die Bedeutung von Biodiversität und Artenvielfalt den Menschen näherbringen.