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Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Flieden
Ausgabe 29/2025
Vereine und Verbände
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Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Seit einigen Tagen ist an wenigen Stellen unserer Gemeinde der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) zu beobachten. Er ist ein faszinierendes Beispiel für die komplexen Wechselwirkungen in der Natur mit einem außergewöhnlichen Lebenszyklus einschließlich seiner Abhängigkeit von einer bestimmten Pflanze und ausgewählten Ameisenarten.

Mit etwas Glück kann man den oberseits graublauen etwa 4 cm großen Schmetterling auf feuchteren Wiesen und entlang von Gräben beobachten, wenn diese den Großen Wiesenknopf aufweisen. Meist sieht man allerdings die zimtbraune Unterseite dieses besonderen Falters.

Das Leben des Schmetterlings, das nur etwa drei Wochen andauert, ist eng mit der Pflanze verbunden. Er ernährt sich von ihren Blüten, legt dort aber auch seine Eier ab. Nach dem Schlüpfen fressen die Raupen die Blüten von innen, lassen sie sich aber nach ca. drei Wochen zu Boden fallen. Dort warten sie auf einen ihrer Todfeinde: Ameisen betrachten „abgestürzte“ Schmetterlingsraupen im allgemeinen als willkommenes Futter. Da die Raupen aber den Duft und das Aussehen der Ameisenlarven imitieren, lassen sich die Ameisen täuschen und tragen die Schmetterlingslarve in ihren Bau. Das sollte sich für die Ameisen als großen Fehler entpuppen, denn von nun an ernährt sich die Raupe bis zu ihrer Verpuppung im nächsten Juni von bis zu 600 Ameisenlarven. Anfang Juli schlüpfen dann die Falter und müssen den Ameisenbau schnellstens verlassen, denn der Duft, der sie vor ihren Gastgebern schützte, ist aufgebraucht. Als Schutz gegen die Attacken der Ameisen ist der ganze Körper der Falter mit wolligen Schuppen bedeckt, die in den Kiefern der Angreifer zurückbleiben, wenn sie zubeißen. Erst an der Erdoberfläche pumpen die Falter Luft und Flüssigkeit in ihre Flügel, die anschließend aushärten. Der geschlüpfte Falter hat nun etwa 3 Wochen Zeit sich zu verpaaren und Eier zu legen.

Das Überleben des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings, hängt von einem komplexen Zusammenspiel zwischen Wiesenknopf, Ameisen und menschlicher Landnutzung ab. Der Schutz dieser Art erfordert ein tiefes Verständnis der ökologischen Zusammenhänge und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Landschaft.

Der Erhalt einiger Wiesen u.a. in Buchenrod, die nicht gedüngt werden und mit angepassten Mahdzeitpunkten, zeigt, dass das gelingen kann.