Zahlreiche Besucher in Lenzis Garten am Tag des offenen Denkmals
Am bundesweiten Tag des offenen Denkmals öffnete der Heimatverein erneut die Türen des Hüttnergutes Lenzis. Das historische Anwesen, das seit 1992 sowohl als Baudenkmal als auch als Museum dient, lockte zahlreiche Besucher an.
Im Mittelpunkt des Nachmittags stand ein Vortrag zum Thema „Die Zent in Flieden“. Anlass war das 300-jährige Jubiläum der Auflösung des ehemaligen Zentgrafenamtes und des zugehörigen Amtsgutes. Begleitend dazu präsentierte der Verein eine Bilderausstellung mit 36 Motiven, die sowohl das einstige Zentgrafenanwesen als auch die bauliche Entwicklung des Dorfviertels Zent eindrucksvoll dokumentierten.
Unser Heimatfreund Raimund Henkel beleuchtete die juristische und verwaltungsrechtliche Bedeutung der Zent im Hochmittelalter. Er erläuterte, wie diese Institution nach langer Entwicklung durch die Vereinigung mit dem Oberamt Neuhof vor drei Jahrhunderten ihre Funktion verlor. Bis heute erinnern die Zentstraße, die Flurbezeichnung „Galgenberg“ und der Name des Gasthauses „Zum Grünen Baum“ an diese Zeit - letzterer verweist auf die historische Gerichtslinde vor dem Kirchhof im Dorfzentrum.
Im zweiten Teil des Vortrags erfuhren die Gäste, wie die früheren Hausnummern der Zentbewohner angeordnet waren. Raimund gab zudem Einblicke in die Entstehungszeiten der meist kleinbäuerlichen Gehöfte, deren weitere Entwicklung und die Herkunft der im Volksmund gebräuchlichen Hausnamen.
Das Interesse an der Veranstaltung war groß: Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, bei Kaffee, Kuchen und angeregten Gesprächen in die Geschichte Fliedens einzutauchen. Die Bilderausstellung kann demnächst im Foyer des Rathauses während der Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung besichtigt werden.