Der neue Backofen im Traditionsbackhaus Borsch
Pfarrer Dr. Aloysius Ndiukwu hielt die Andacht und segnete den neuen Ofen ein
Geselliges Beisammensein zur Einweihung des neuen Backofens im Backhaus Borsch
Weihnachtsbäckerei mit den Kindern aus Borsch
Viele leckere Plätzchen sind entstanden
Borsch. Die Interessengemeinschaft Backhaus Borsch unter Leitung von Sabine Volkmar hatte am 1. Dezember 2024 zur feierlichen Einweihung des neuen Ofens im Backhaus Borsch eingeladen.
Viele Einwohner und Gäste nahmen daran teil.
Ortsteilbürgermeisterin Sabine Volkmar und die Erste Beigeordnete Simone Kleinstück begrüßten die zahlreichen Gäste. Pfarrer Dr. Aloysius Ndiukwu segnete den neuen Ofen ein.
Dieser Ofen ist das Herzstück des Traditionsbackhauses hier in Borsch. Das Backhaus ist ein Ort der Begegnung und Gemeinschaft und steht für eine fast 100-jährige Tradition. Es wurde auf gemeindeeigenen Grund im Jahr 1927 durch den Baumeister Anton Henkel erbaut.
Zur Backhausgemeinschaft am Lindenrain gehörten früher ca. 30 Haushalte. Das gemeinsame Backen war damals ein fester Bestandteil des dörflichen Lebens. Ende der 50er Jahre stellte man den Backbetrieb ein und so wurde das Backhaus nicht mehr genutzt.
Bereits kurz nach der Wende fanden sich interessierte Backhausfrauen und –männer, die dem Backhaus wieder Leben einhauchten.
Von da an wurde bei besonderen Anlässen gebacken, erstmals zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990.
Und so gründete sich zu dieser Zeit auch die IG Backhaus Borsch.
Ein schöner Brauch ist mittlerweile das Backen zur Borscher Kirmes und auch der Freitag nach Fronleichnam, an dem neben Kuchen auch Brot gebacken wird.
Im Jahr 1994 gestaltete die Gemeinde im Rahmen der Dorferneuerung den Bereich „Lindenrain“ um. Das Backhaus erhielt eine neue Dacheindeckung, einen neuen Fußboden, die Wände und der alte Backofen wurden gestrichen. Später wurden die Fenster und die Tür erneuert, und die Züge am Backofen instandgesetzt.
Nachdem sich, in den letzten zwei Jahren, im hinteren Bereich des Backofens die Schamottesteine gelöst hatten und nach unten gerutscht waren, konnte die Standsicherheit des Gewölbes nicht mehr gewehrleistet werden. Zu dieser Zeit war die Stadt Geisa mit Hubert Wilhelm auf der Suche nach Lösungen. In diesem Zusammenhang wurden auch Fördermittelstellen angeschrieben. Mit dem Antrag an die Regionale Aktionsgruppe (RAG) LEADER der Wartburgregion im April 2023 und der Bitte um Fördermittel war der Anfang für die grundhafte Sanierung des fast 100 Jahre alten Backofens gelegt. Am 17. Juni konnten Hubert Wilhelm und Sabine Volkmar den Förderbescheid in Eisenach entgegennehmen. Ebenso konnten wir uns über finanzielle Unterstützung durch die Werner Deschauer Stiftung freuen. Die Werner Deschauer Stiftung Geisa fördert entsprechend ihrer Satzung mildtätige, gemeinnützige, kulturelle und kirchliche Zwecke in der Stadt Geisa. Darunter zählen auch die Heimatpflege und das Brauchtum.
Im Juni 2024 begannen dann die Arbeiten im Backhaus.
Der Aufbau des neuen Ofens wurde durch die Firma Trabert-Bau aus Borsch ausgeführt und durch den Ofenbauer Willi Kümpel aus Günthers geleitet. Ein Teil der Arbeiten wurde aber auch in Eigenleistung ausgeführt. Dazu gehörten Abbruch-, Transport- und Putzarbeiten, das Besorgen von Baumaterial, ebenso die Mauerwerkssanierung an der Vorderseite des Backofens und die Sanierung der Außentreppe, sowie sonstige Dinge rund um die Arbeiten am Backhaus.
Am 27. September war es dann so weit und der neue Ofen wurde über 24 Stunden angeheizt. Mit dem Probebacken Mitte November wurde der Backofen offiziell in Betrieb genommen. Auch konnte noch die Front des Backofens durch den Maler Roland Sauer farblich neugestaltet werden. Mit dem neuen Ofen sind nun die besten Voraussetzungen geschaffen, um auch weiterhin das Traditionsbackhaus Borsch zu nutzen und darin leckere Kuchen, Ploatze, Brot, … zu backen.
Sabine Volkmar dankte allen danken, die dieses Projekt finanziell unterstützt und bei der baulichen Ausführung mitgewirkt haben.
Dazu zählen die Stadt Geisa, die Förderstelle RAG LEADER, die Werner Deschauer Stiftung, der Ofenbauer Willi Kümpel, die Firma Trabert-Bau und allen ehrenamtlichen Helfern, die mit viel Engagement, Leidenschaft und Herzblut die Sanierung vorangetrieben haben.
„Dieser Ofen ist ein Zeichen dafür, was wir gemeinsam erreicht haben.“
Insgesamt wurden 300 ehrenamtliche Stunden geleistet.
Nach der Einweihung des neuen Ofens hatten die Mitglieder der Interessengemeinschaft Backhaus zur Einstimmung auf die Adventszeit im und um das winterlich geschmückte Backhaus viele Köstlichkeiten vorbereitet. Unter anderem gab es Bratwürstchen und Fleischkäse aus dem neuen Backofen, sowie Waffeln, selbstgebackener Stollen und Weihnachtsplätzchen. Ebenso heiße und kalte Getränke.
Für festliche Stimmung sorgten die Jungen Ulstertaler Musikanten. Am späteren Abend überbrachte auch die Alphornbläsergruppe „Siebenschläfer“ aus Geisa noch ein musikalisches Ständchen vor dem Backhaus.