Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel begrüßt den Präsidenten des Verbandes deutscher Bartclubs, Jürgen Burkhardt
Die Teilnehmer der Verbandsversammlung deutscher Bartclubs fühlen sich in Geisa sichtlich wohl
Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel mit den vier amtierenden Weltmeistern Jürgen Burkhardt, Erwin Butsch, Willi Preuß und Willi Feldmann (v. l.)
Philipp Böning, Gründungsmitglied des Gentlemen‘s Bart Club Geisa präsentiert stolz seinen Bart „Verdi“
Die Delegierten und weitere Mitglieder und Gäste während der Verbandsversammlung mit umfangreicher Tagesordnung
Präsident Jürgen Burkhardt beim Rechenschaftsbericht
Am vergangenen Wochenende trafen sich Vertreter von Bartclubs aus ganz Deutschland in Geisa zur diesjährigen Vollversammlung des Verbandes Deutscher Bartclubs. Die Stadt Geisa und der ortsansässige Gentlemen’s Bart Club erwiesen sich als perfekte Gastgeber.
Geisa. In der Regel tritt mit Beginn der Pubertät beim werdenden Mann der Bartwuchs auf, der sich mal mehr, mal weniger ausbreitet. Der Bart galt zu Urzeiten und gilt noch heute als Zeichen der Kraft und der Zierde der Männlichkeit. In der Frühgeschichte der Menschheit hatte der Bart vor allem wohl einen kultischen Charakter; in der Gegenwart ist der Bartwuchs und die damit verbundene Bartpflege zunehmend Ausdruck von Individualität und trägt auch modischen Charakter. Schier unzählige Bartformen gibt es: den Schnauzbart - auch Schnäuzer genannt -, den Vollbart, den Backenbart, den Dreitagebart, den Kinnbart (Ziegenbart), den Knebelbart (Musketier-Bart), den Kaiser-Wilhelm- Bart, den Bleistiftbart, die Schifferkrause, die Fliege und viele mehr. Während der Rauschebart wohl eher mit dem Weihnachtsmann in Verbindung gebracht wird, gilt der „Henriquatre“ als Bart der Könige.
Deutschlandweit haben sich in den letzten Jahrzehnten Bartclubs gegründet, die sich im September 1992 in Höfen an der Enz im Nordschwarzwald zum Verband Deutscher Bartclubs (VDB) zusammenschlossen. Zum 1. Präsidenten des VDB wurde der damalige Präsident des Höfener Bartclubs, Wolfgang Stier, gewählt.
Aktuell gehören dem Verband Deutscher Bartclubs, der unter anderem und vor allem die Richtlinien von Bartwettbewerben regelt und die Termine von nationalen und internationalen Meisterschaften koordiniert, zehn Bartclubs aus ganz Deutschland und hier vor allem aus den südlichen Landesteilen an. Dazu gehören beispielsweise der 1. Pforzheimer Club der Bartfreunde 1998 (Baden-Württemberg), der Bartclub Steinau/Gründau 1984 (Hessen), der in diesem Jahr sein 40-jähriges Gründungsjubiläum begeht, der Bartclub Haddamshausen- Hermershausen 1980 (Stadtteil der Universitätsstadt Marburg in Hessen), der Ostbayerische Bart- und Schnauzerclub 1996 mit Sitz in Amberg, der 1. Höfener Bart- und Schnorresclub (Baden- Württemberg) und der Bart & Kultur Club "Belle Moustache", der im baden- württembergischen Leinfelden-Echterdingen, südlich von Stuttgart, ansässig ist und im Februar 2002 unter anderem auf Initiative des amtierenden VDB-Präsidenten Jürgen Burkhardt gegründet wurde, eine Vorreiterrolle bei den Bartclubs spielt und deutschland- und weltweit zu den aktivsten und erfolgreichsten Bartclubs gehört.
Jüngstes Mitglied im Ensemble der deutschen Bartclubs ist der Gentlemen’s Bart Club Geisa, der am 1. Mai 2016 gegründet wurde und dem Verband Deutscher Bartclubs im vergangenen Jahr beitrat. Der Geisaer Bartclub unter Leitung seines 1. Vorsitzenden, Björn Faber, zählt aktuell 30 Mitglieder und hatte mit dem 1. Platz des Vereinsgründungsmitglieds Philipp Böning bei den Internationalen Süddeutschen Meisterschaften in Worms im Jahr 2019 in der Kategorie „Verdi“ den ersten größeren Erfolg zu verzeichnen.
Die Stadt Geisa und der ortsansässige Gentlemen’s Bartclub fungierten am vergangenen Wochenende erstmals und mit derartigem Erfolg als Gastgeber der Vollversammlung des VDB, dass der Verbandspräsident versprach, garantiert wieder nach Geisa zu kommen.
Die Verbandsversammlung am Samstagnachmittag war von den üblichen Tätigkeitsberichten und den anstehenden Wahlen geprägt, in deren Ergebnis dem alten Vorstand Entlastung erteilt und der amtierende Verbandspräsident Jürgen Burkhardt in seinem Amt für weitere zwei Jahre bestätigt sowie weitere Ämter sowohl bestätigt als auch neu besetzt wurden.
Hauptgegenstand der Verbandsversammlung war zweifellos der Rückblick auf eine letztlich rundum gelungene und erfolgreiche Bart- Weltmeisterschaft im Juni 2023 in Burghausen, der einwohnerstärksten Stadt im oberbayerischen Landkreis Altötting. Nachdem im Jahr 1990 in Höfen an der Enz zum ersten Mal eine Bart-WM stattfand, wird dieser Wettbewerb seit 2007 im Zweijahresrhythmus im Wechsel zwischen Deutschland und Übersee ausgetragen. An der Weltmeisterschaft in Burghausen, bei der die schönsten Bärte der Welt präsentiert und in 28 Kategorien die Besten zum Weltmeister gekrönt wurden, nahmen sage und schreibe 282 Träger prächtiger Bärte aus 28 Ländern teil. Bei der „haarigsten aller Weltmeisterschaften“ steht neben dem sportlichen Wettkampf vor allem das Feiern der verschiedensten Bartstile aus aller Herren Länder im Mittelpunkt. So zogen die Versammlungsteilnehmer eine positive Bilanz, konnte doch allein der Ostbayerische Bartclub vier Titel erringen, womit er zu einem der erfolgreichsten Clubs avancierte.
Verbandspräsident Burkhardt bedankte sich bei Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel, die sich überaus beeindruckt von der Vielfalt und Schönheit der präsentierten Bärte und den Aktivitäten der Bartclubs zeigte, und dem gastgebenden Gentlemen’s Bart Club für die Möglichkeit der Ausrichtung der Verbandsversammlung in Geisa. Bürgermeisterin Henkel brachte in ihrer kurzen Ansprache ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass es in Geisa mit dem Gentlemen’s Bartclub einen weiteren aktiven Verein gibt, der im Verbund mit den anderen Vereinen das Leben in der Stadt mitgestaltet und so einen wertvollen Beitrag zur Förderung des Gemeinwesens und des Gemeinwohls leistet.
Jürgen Körber