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Geisaer Zeitung
Ausgabe 11/2025
Titel - GEISAER ZEITUNG
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Barrieren im Kopf und im Raum

Zahlreiche Teilnehmer kamen wieder zum Workshop Inklusion in die Anneliese Deschauer Galerie

Geisa. Unter dem Motto „Inklusion gemeinsam gestalten“ fand in der Anneliese Deschauer Galerie in Geisa ein Inklusionsworkshop in Zusammenarbeit mit antonius Fulda statt. Zahlreiche interessierte Bürger und Vertreter von sozialen Einrichtungen kamen zusammen, um über bestehende Hürden für Menschen mit Behinderung zu sprechen – und gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie diese abgebaut werden können. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Bürgermeisterin Manuela Henkel, die betonte, wie wichtig der offene Austausch über Inklusion und Barrierefreiheit sei: „Inklusion ist ein fortlaufender Prozess, den wir nur gemeinsam mit allen Beteiligten erfolgreich gestalten können.“

Im Anschluss führten Andre Literski und Björn Bierent von antonius durch den Workshop, der durch praktische Elemente und Erfahrungsberichte lebendig und anschaulich gestaltet war. Inklusionsnetzwerker Benedikt Bein berichtete aus seiner Arbeit: „Ich vernetze Menschen mit und ohne Behinderung – ein Beispiel ist unser inklusives Wohnprojekt in Neuhof. Dabei geht es nicht nur um bauliche Lösungen, sondern vor allem auch um Begegnung und Bewusstseinsbildung.“ Er stellt dabei den mobilen Rollstuhl-Parcours vor, bei dem die Teilnehmenden auf Veranstaltungen selbst erleben konnten, wie sich alltägliche Barrieren anfühlen – vom hohen Bordstein bis zur engen Tür. Im anschließenden Austausch wurden zahlreiche alltägliche Herausforderungen thematisiert, etwa die Hürden beim Ein- und Aussteigen bei Behindertenparkplätzen, teilweise fehlende Bordsteinabsenkungen in der Stadt. Ebenso hat die Ampel in Geisa kein akustisches Signal für Menschen mit Hörbehinderung. Gleichzeitig wurden konkrete Ideen entwickelt: von gemeinsamen Anschaffungen für barrierefreie Veranstaltungen bis hin zu Schulungen für Mitarbeitende der Stadtverwaltung und für Vereine. Ziel bei letzteren soll vor allen Dingen der Abbau von Barrieren in den Köpfen der Menschen vor Ort sein.

Bürgermeisterin Manuela Henkel berichtete, dass die Stadt Geisa bereits ein Beratungsangebot für Menschen mit Behinderung eingerichtet habe, das zweimal im Monat in der Anneliese Deschauer Galerie stattfindet. Zudem seien weitere Expertengespräche geplant, unter anderem zum Thema Erleichterung für betroffene Familien bei der Suche nach einem integrativen Kindergartenplatz. Ziel ist es, ein Gesamtkonzept für mehr Inklusion im gesamten Geisaer Land zu entwickeln – gemeinsam, offen und zukunftsorientiert. „Wir haben noch viel zu tun“, fasste Bürgermeisterin Manuela Henkel abschließend zusammen. „Aber mit Engagement, Vernetzung und Offenheit können wir echte Veränderungen bewirken.“