Der Chor zum Brandfest in Geisa
Geisa. Am Sonntag, den 23. Juni war der Projektchor „Der Chor“ unter der Leitung von Thomas Nüdling in der Stadtpfarrkirche St. Phillipus und Jakobus in Geisa zu Gast und umrahmte das Festhochamt unter dem Thema „Quelle des Lebens“ musikalisch.
Unter der Devise drei Mal zu proben, um zweimal zu singen, war „Der Chor“ zum Brandfest in Geisa. Dieses Fest ist der verlobte Tag der Pfarrgemeinde Geisa, der erstmal 1858 in der Stadtpfarrkirche ausgerufen und gelobt wurde, weil die gesamte Oberstadt einem Feuermeer zum Opfer fiel. 100 Jahre sollte die Verlobung aufrechterhalten werden, weil in den Flammen kein Menschenleben beklagt werden musste. In seiner Predigt erklärte Pfarrer Lerg auch das weitere Fortleben des Verlöbnistages, da 1958 die versprochenen Jahre verstrichen waren. Die Vertreter der Kirchengemeinde beschlossen eine Fortführung der Festtradition bis zur Wiedervereinigung Deutschland.
Mit dem Blick auf die letzten Jahre kann aber festgestellt werden, dass das Brandfest immer noch begangenen wird – mag sein, weil die Einheit in den Augen mancher noch ein paar Lücken hat oder man feiert es im eigentliche Sinne und in der Hoffnung, dass ein solches Unglück nicht wieder erlebt werden muss. (Im Jahr 1883 musste allerdings ein erneuter Stadtbrand, nun aber für alle Straßenzüge unterhalb der Stadtpfarrkirche.)
Zur Freude aller Gottesdienstbesucher konnte der musikalische Rahmen festlicher kaum sein und eine Neuauflage wurde der Kirchgemeinde bereits in Aussicht gestellt. Wir haben die kräftigen und vollen Gesänge noch im Ohr während wir uns auf den nächsten gemeinsamen Gottesdienst freuen.