Die Aussicht von der Kuppel vom Petersdom
Gruppenfoto Monte Cassino
Gruppenfoto vor dem Lateran
Mosaika Santa Prassede
Nachdem die Fahrt aufgrund der Corona-Pandemie leider mehrmals verschoben werden musste, war es in der ersten Woche der Sommerferien nun endlich soweit. Insgesamt 20 Kinder und Jugendliche aus den Kirchengemeinden Schleid, Motzlar, Kranlucken, Ketten, Spahl und Geismar konnten am Samstag, den 8. Juli 2023 gemeinsam mit Pastor Dr. Jürgen Kämpf zur Messdiener-Romwallfahrt nach Italien aufbrechen. Kaum am Flughafen in Rom gelandet, ging es mit mehreren Shuttlebussen zur Unterkunft und somit auch schon zur ersten Besonderheit der gesamten Reise, da das Hotel unmittelbar an der Basilika Santa Croce in Gerusalemme gelegen war. Die Basilika Santa Croce, welche wir noch am selben Tag besichtigen konnten, ist heute Aufbewahrungsort vieler verschiedener Reliquien aus dem Umfeld der Kreuzigung Jesu, mitunter kleinster Teile des Kreuzes Jesu selbst.
Am Tag nach der Anreise stand im Anschluss an die Hl. Messe in Santa Croce die Besichtigung des Laterans mit der großen Lateranbasilika und des Lateraner Baptisteriums auf dem Programm, welches zu einer der ältesten noch erhaltenen Taufkapellen des frühen Christentums gehört. Nach Besichtigung des Laterans ging es weiter zur Basilika San Clemente, um einer der schönsten Mosaike Roms im Innenraum der Kirche bestaunen zu können. Nach entsprechender Stärkung mit italienischer Pizza und Pasta konnten die Kinder und Jugendlichen ebenfalls noch in das Leben des antiken Roms eintauchen. Zum einen besichtigten wir das Kolosseum als größtes und wohl bekanntestes Amphitheater der Welt und unternahmen ebenfalls noch eine kleine Führung durch das Forum Romanum entlang des Palatin Hügels, des Circus Maximus als auch des Titusbogens, welcher neben seiner religiösen Bedeutung als Erinnerung an die Zerstörung des Jerusalemer Tempels mitunter auch Vorbild anderer Triumphbögen geworden ist, so beispielsweise auch des Arc de Triomphe von Paris.
Am Montag besuchten wir gemeinsam den Vatikan, wo wir zunächst in der Kirche des Campo Santo Teutonico, dem deutschen Friedhof in unmittelbarer Nähe zum Petersdom, die Hl. Messe feierten. Nach der Messe am Campo Santo gelangten wir freundlicherweise über einen Seiteneingang in das Innere des Petersdoms. Dort hatten wir nun genügend Zeit, die monumentale Architektur auf uns wirken zu lassen, die Grabstätten von verschiedenen Heiligen zu besuchen als auch viel Wissenswertes über die Geschichte unserer Kirche zu erfahren. Anschließend stand noch das Besteigen der Kuppel von St. Peter an, von welcher man wohl den besten Ausblick in ganz Rom genießen kann.
Am darauffolgenden Tag besuchten wir weitere typische Sehenswürdigkeiten, welche man im Rom unbedingt gesehen haben sollte. Angefangen von der Spanischen Treppe, dem Trevi-Brunnen, der Piazza Navona bis hin zum Pantheon und der Basilika Santa Maria sopra Minerva, der in Rom einzig bedeutsamen Kirche aus gotischer Zeit, in welcher sich auch das Grab der Hl. Katharina von Siena befindet. Auch durfte zwischendurch eine Stärkung in der bekannten Giolitti-Eisdiele nicht fehlen. Mit köstlichem italienischen Gelato gestärkt ging es weiter zur Kirche Sant’Agostino, in welcher wir am Grab der Hl. Monika von Tagaste mehr über deren Leben sowie über das Leben ihres Sohnes, des Hl. Augustinus, erfuhren.
Am Mittwoch ging es mit dem Bus raus aus der Stadt zum in den Bergen zwischen Rom und Neapel gelegenen Monte Cassino. Die Abtei Montecassino ist das vom Hl. Benedikt von Nursia gestiftete Mutterkloster der Benediktinermönche und gilt als einer der bedeutendsten geistlichen Zentren des Mittelalters, welches jedoch im zweiten Weltkrieg aufgrund schwerer Bombardements bis auf die Grundmauern zerstört wurde. In den Folgejahren des Krieges konnte das Kloster jedoch fast vollständig und originalgetreu wiedererrichtet werden, sodass wir umgeben von wundervollen Landschaften die beeindruckenden Bauten des Klosters und die mit wunderschönen Mosaiken ausgestaltete Krypta besichtigen konnten. Auf diese Weise konnten wir viel über das Leben und Wirken des Hl. Benedikts und seiner Schwester, der Hl. Scholastika, an deren einstiger Wirkungsstätte erfahren, wo sich heute auch deren Grabstätten befinden. Auf der Rückfahrt von Monte Cassino machten wir einen weiteren Halt in Subiaco, wo das ursprünglich auf die Einsiedlerhöhle des Hl. Benedikts zurückgehende benediktinische Heiligtum Sacro Speco zu finden ist. Dort schauten wir uns neben den zahlreich noch erhaltenen Fresken in der Ober- und Unterkirche ebenfalls die einstige Einsiedlerhöhle Benedikts an, in der er als junger Eremit gelebt haben soll.
Am darauffolgenden Tag feierten wir die Hl. Messe in der großen Marienbasilika Santa Maria Maggiore, auf deren Weihetag auch das in der Pfarrei Schleid begangene „Schneefest“ zurückgeht. Nach Besichtigung der Basilika liefen wir weiter zur Kirche Santa Prassede, welche besonders aufgrund ihrer prächtigen und unverändert erhalten gebliebenen Mosaike im Innenraum der Kirche berühmt ist. Nach Bestaunen der wundervollen Mosaike an Apsis, Triumphbogen und Seitenkapelle besuchten wir an diesem Tag ebenfalls noch die Kirche San Pietro in Vinculi, in welcher sich die berühmte Moses-Statue Michelangelos befindet. Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch mit der U-Bahn zu der etwas außerhalb der Kernstadt gelegenen Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern, in welcher neben dem Grab des Apostels Paulus ebenfalls die zahlreichen Medaillons mit Mosaik-Portraits aller jemals wirkenden Päpste betrachtet werden können.
Am Tag der Abreise besuchten wir nach einer letzten gemeinsamen Messe in Santa Croce zum Abschluss nochmal die Scala Santa, auch Heilige Treppe bzw. Heilige Stiege genannt. Mit vielen tollen Erfahrungen und Erinnerungen aus der zurückliegenden Woche im Gepäck fuhren wir anschließend wieder in Richtung Flughafen, um nach einer ereignisreichen Woche wieder in das Geisaer Land zurückzukehren. Rückblickend war die diesjährige Ministranten-Romwallfahrt ein tolles Erlebnis. Wir haben viel erlebt, konnten viele interessante Hintergründe über die Fundamente unseres Glaubens erfahren und auch neue Freundschaften konnten unter den Kindern und Jugendlichen geschlossen werden. Alles in allem war es eine Fahrt, an welche man sich wohl noch lange mit Freude zurückerinnern wird.