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Geisaer Zeitung
Ausgabe 16/2023
Gestaltung Seite 4
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Sommertour mit Christian Hirte im Geisaer Land

(v.l.n.r.) Hans Ulrich Nager (Geschäftsführer WerraEnergie) mit Bürgermeisterin Manuela Henkel, Jörg Schiemann (CDU Kreisgeschäftsführer) und Bundestagsabgeordneten Christian Hirte an der LNG-Anlage in Geisa

(v.l.n.r.) Bürgermeisterin Manuela Henkel, Christian Hirte und Bauamts- und Projektleiter Bodo Kind bei der Besichtigung des Nahwärmenetzes am Kulturhaus Geisa

(v.l.n.r.) Martin Bernhard, Bürgermeisterin Manuela Henkel, Bundestagsabgeordneter Christian Hirte und Matthias Abel

Christian Hirte konnte sich von der guten Qualität der verlegten Kunstrasens überzeugen

(v.l.n.r.) Sven Roos, Bundestagsabgeordneter Christian Hirte und Bürgermeisterin Manuela Henkel bei der Führung durch den Stadtwald im Revier Rockenstuhl

Abschließender öffentlicher Stammtisch in der Gaststätte „Geisschänke“

Geisa. Am 7. August besuchte der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte als Auftakt seiner diesjährigen Sommertour das Geisaer Land. Themen waren vor allem die Energiekrise und alternative regionale Lösungen, die Herausforderungen der Vereine und die Jugendarbeit im ländlichen Raum, Probleme im Wald sowie die Arbeit des Forschungsinstitutes PARI. WerraEnergie Geschäftsführer Hans Ulrich Nager und Bürgermeisterin Manuela Henkel begrüßten Christian Hirte und CDU Kreisgeschäftsführer Jörg Schiemann bei der erst vor kurzem in Betrieb gegangenen LNG-Anlage im Gewerbegebiet in Geisa. Die Vertreter des Energieversorgungsunternehmens stellten die Funktionsweise der Anlage vor und gingen auf die zahlreichen Fragen des Bundestagsabgeordneten ein. Hirte kritisierte die übereilte und nicht überdachte Energiepolitik der Bundesregierung, die bei Bürgern und Unternehmen zu großer Unsicherheit führe. Hans Ulrich Nager konnte dies aus Sicht der WerraEnergie nur bestätigen, ist sich aber sicher: „Das deutsche Gasnetz als eines der weltweit bestausgebautesten Netze werden wir noch lange brauchen.“ Als ehemaliger parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie ist für Christian Hirte gerade die Energiewende ein spannendes Thema. „Wir werden nicht nur alleine auf Sonne und Wind setzen können“, so Hirte. Auch der deutsche Alleingang bei der Abschaltung der Atomkraftwerke sei für ihn ein großer Fehler gewesen. „Sie produzieren zuverlässigen und günstigen Strom, der in allen anderen Ländern Europas als „grün“ eingestuft wird.“

Im Anschluss besichtigte Christan Hirte das kommunale Nahwärmenetz der Stadt Geisa. „Mit 1.200 Hektar Wald zählen wir zu den waldreichsten Kommunen Thüringens“, berichtete Manuela Henkel. Als man vor zehn Jahren die alten Ölkesselanlagen aus den kommunalen Gebäuden ausbauen wollte, suchte die Stadt eine nachhaltige und unabhängige Lösung. Heute heizt man mit Hackschnitzeln aus dem Stadtwald das Rathaus, Schloss, Museum, Galerie, Kultur- und Vereinshaus sowie die Kita. „Aktuell wird das Netz mit Förderung ausgebaut“, berichtete Bauamts- und Projektleiter Bodo Kind. Die Nachfrage nach einem Anschluss sei groß, man könne allerdings aufgrund der begrenzten Kapazitäten nur einzelne Straßenzüge berücksichtigen. In einem Gespräch an der neuen Interkommunalen Sport- und Freizeitanlage informierte sich Christian Hirte über die Herausforderungen der Fußballvereine im ländlichen Raum. Aktuell gibt es im Geisaer Land 14 Fußballmannschaften, die auch auf Kreis- und Landesebene spielen. Lange Fahrten zu Turnieren und Spielen sind an der Tagesordnung und stellen gerade die Eltern vor Herausforderungen. Die unmittelbare Lage zu Hessen sorgte jahrelang auch für eine Abwanderung von Spielern. „Mit dem Bau der neuen Interkommunalen Sport- und Freizeitanlage hat sich dies mittlerweile geändert, da wir hier optimale Spielbedingungen bieten können“, berichtete Martin Bernhard aus Borsch. Christian Hirte konnte sich von der guten Qualität des verlegten Kunstrasens überzeugen. „Um weiterhin erfolgreich auf Kreis- und Landesebene zu spielen, haben wir eine Spielegemeinschaft gebildet, mit der wir sehr erfolgreich unterwegs sind“, erklärte Matthias Abel aus Buttlar. Unterstützung bekäme man von heimischen Unternehmen und von der Stadt. „Nur gemeinsam können wir in der Region stark sein“, betonte Manuela Henkel. Man unterstütze sich, wo es möglich sei. Bei einem Imbiss im Bistro des Sportgebäudes gab Caritas-Mitarbeiterin Vanessa Heimann Einblicke in die Jugendarbeit vor Ort. Bei einer Führung durch den Stadtwald im Revier Rockenstuhl machte Förster Sven Roos auf die aktuelle Waldsituation aufmerksam. „Trockenheit, Borkenkäfer und Windwürfe haben in den letzten Jahren zu riesigen Herausforderungen in der Wald- und Forstwirtschaft geführt“, so der Revierförster. Christian Hirte ist Mitglied im Ausschuss für Umwelt- und Naturschutz und hörte den Ausführungen des Försters interessiert zu. und hörte den Ausführungen des Försters interessiert zu. Besonders das Thema Windkraft im Wald interessierte den Bundestagsabgeordneten. „Flächen im Wald für Windkraft vorzuhalten, finde ich bei der kritischen Situation, die wir seit Jahren haben, absolut kontraproduktiv“, so Sven Roos. Man solle lieber mehr Förderungen für Aufforstungsmaßnahmen bereitstellen. Im Anschluss stellten Geschäftsführerin Vivian Seidel und Dr. Tobias Becker in der ANNELIESE DESCHAUER G a l e r i e die aktuellen Projekte des 2021 in Geisa gegründete Forschungsinstituts Point Alpha vor. Mittlerweile sei die Forschungseinrichtung von der Hochschule Fulda als An-Institut anerkannt und habe nationale und internationale Kontakte aufbauen können. Aktuell wolle die Universität Erfurt die Anerkennung als An-Institut umsetzen. Damit werde das Institut ein länderübergreifendes Pilotprojekt, das mit seinen Forschungsthemen Kalter Krieg und seiner Bedeutung für die Gegenwart sowie Demokratie in der globalen Ordnung aktuell gesellschaftlich wichtige Themen aufgreift. Abschließend wurde seitens des Bundestagsabgeordneten zu einem öffentlichen Stammtisch in die Gaststätte „Geisschänke“ eingeladen, wo es um die aktuellen Herausforderungen besonders der Flüchtlings- und Energiepolitik und um zahlreiche weitere gesellschaftliche Herausforderungen ging.