Bürgermeisterin Manuela Henkel
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
in den vergangenen Tagen hatte ich die Gelegenheit, an den Seniorennachmittagen in Geisa und Geismar teilzunehmen. Die Begegnungen und Gespräche waren für mich sehr bereichernd. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie wollen wir im Alter im Geisaer Land leben?
Viele Senioren wünschen sich, im Alter weiterhin im Geisaer Land zu leben – das ergab eine gemeinsam mit den Kommunen und der Universität Kaiserslautern durchgeführte Umfrage unter den Bürgern ab 55 Jahren. Ergebnis: Sie fühlen sich verbunden mit der Region und lieben ihre Heimat. Im Alter wollen sie möglichst nah bei ihren Familien und Kindern wohnen. Das ist ein klares Signal für uns als Stadt, die nötigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Ein Schritt in diese Richtung ist bereits gemacht: Die Stadt Geisa hat ein Grundstück gegenüber der Apotheke und des Ärztehauses erworben, auf dem sich aktuell noch Industriegebäude befinden. Diese sollen abgerissen und das Gelände für eine barrierefreie, aber auch generationsübergreifende Wohnentwicklung genutzt werden. Erste Gespräche mit Investoren laufen bereits, und auch private Initiativen haben Interesse bekundet. Das zeigt: Wir sind auf einem guten Weg.
Auch die medizinische Versorgung ist den Senioren wichtig. Deshalb war es für uns als Stadt immer ein Anliegen hier aktiv zu werden. So konnten wir eine Ärztin für Geisa gewinnen und die Zahnarztpraxis im Ärztehaus sanieren, sodass sich dort eine junge Zahnärztin niederlassen konnte. Das sind wichtige Weichenstellungen für eine gute medizinische Versorgung. Hier werden wir uns weiter einsetzen und junge Menschen aus der Region, die Medizin studieren oder Ärzte von außerhalb ansprechen, um sie für eine Niederlassung im Geisaer Land zu gewinnen.
Aber auch die politischen Rahmenbedingungen müssen sich hier ändern: starre Vorgaben der Kassenärztlichen Vereinigung oder ein Numerus Clausus, bei dem junge Menschen nur mit einem Notendurchschnitt von 1,0 Medizin studieren können, sind überholt und nicht lösungsorientiert. Klar ist: Unsere Gesellschaft wird älter. Damit wachsen auch die Herausforderungen – sei es der Fachkräftemangel bei Arzthelfern und Pflegekräften oder die steigenden Kosten für Pflege und Heimunterbringung. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir Eigeninitiativen fördern. So müssen pflegende Angehörige finanziell besser unterstützt werden und die Nachbarschaftshilfe ausgebaut werden. Hierzu planen wir aktuell mit dem Landkreis einen Kurs für ehrenamtlich Interessierte, die gegen eine monatliche Entschädigung Einkaufsdienste übernehmen oder ältere Menschen z.B. bei Behördengängen unterstützen. Ebenso wichtig sind Präventionsangebote vor Ort, wie der Kurs „Trittsicher im Alter", den wir in verschiedenen Orten ermöglicht haben. Weitere sportliche Angebote wie Rückenschule, Vorträge über gesunde Ernährung oder Entspannungskurse können gute vorbeugende Maßnahmen sein, im Alter so lange wie möglich eigenständig zu leben. Und sie machen vor allen Dingen eines: sie bringen Menschen zusammen und schaffen Gemeinschaft. Denn das war den Senioren besonders wichtig: dass es Orte der Begegnung gibt, wo sie sich treffen und austauschen können. Besonders gefreut habe ich mich, dass sich im gemeinsamen Austausch an den Nachmittagen spontan jemand gefunden hat, der ab dem nächsten Jahr gemeinsames Singen mit den Senioren organisieren möchte. Den eines ist klar: die hauptamtlichen Mitarbeiter, Gemeinde- und Stadträte der Kommunen können diese Aufgaben nicht alleine schaffen. Wir brauchen ehrenamtliche Unterstützung. Nur gemeinsam können wir das schaffen. Deswegen freue ich mich über jede Rückmeldung von Bürgerinnen und Bürgern, die sich hier einbringen wollen. Schreiben Sie mir einfach unter info@geisa.de oder rufen Sie mich an unter Telefon 036967 69-0. Wir haben viel vor – packen wir es gemeinsam an!
Herzlichst,
Ihre Bürgermeisterin
Manuela Henkel