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Geisaer Zeitung
Ausgabe 21/2024
Gestaltung Seite 6
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Mit den Blauen Funken auf Tour: Wein, Geschichte und Geselligkeit

Gruppenfoto Vereinsfahrt der Blauen Funken Geisa

Geisa. Die diesjährige Vereinsfahrt des Fanfarenzugs „Blaue Funken“ führte die Mitglieder und Freunde vom 18. bis 20. Oktober an den Rhein und die Mosel. Organisiert von Funkenbruder Martin Saul, startete der Ausflug am Morgen des 18. Oktober an der „Schwarzen Brücke“ in Geisa, wo die Reisegruppe im Reisebus des Unternehmens „Gessert“ aus Friedrichroda ihre Reise antrat. Bereits beim Verlassen der Heimatregion und dem Überqueren der Landesgrenze am Point Alpha herrschte eine ausgelassene Stimmung im Bus.

Der erste Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten: Funkenbruder Siggi Henkel sorgte mit einem reichhaltigen Frühstück für die nötige Stärkung der Gruppe, so dass sich jeder die körperliche Stabilität für die Herausforderungen des Tages holen konnte. Mit Speisen und Getränken bestens versorgt machte sich die Reisegruppe auf den Weg zu ihrem ersten kulturellen Ziel - dem berühmten Deutschen Eck in Koblenz. Hier, wo Vater Rhein auf Mutter Mosel trifft, bestaunten die Blauen Funken das imposante Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das an die Gründung des Deutschen Reiches 1871 erinnert. Da die Blauen Funken aus Platzgründen ihre Instrumente zu Hause lassen mussten, konnten sie den „Kaiser-Wilhelm-Marsch“, einer der Klassiker im musikalischen Repertoire des Fanfarenzugs, leider nicht im historischen Ambiente dieses Besuchermagnets aufführen.

Die Reise führte weiter nach Trier, wo die Gruppe im Hotel „Deutscher Hof“ für das Wochenende Quartier bezog. Nach einem gemeinsamen Abendessen erlebten die Blauen Funken eine Nachtwächterführung durch die Altstadt von Trier. Streng nach der Katholischen Wallordnung liefen Männer und Frauen den Rundgang getrennt in zwei Gruppen. Allzu viel Wissenswertes über Trier gaben die beiden Nachtwächter dabei aber nicht preis, sie gefielen sich eher in der Rolle, mit Kalauern garnierte, konstruierte Geschichten zu präsentieren. Da die Blauen Funken mit Othmar Heller aber einen Meister fantasiereicher Weltdeutungen in ihren Reihen haben, sind sie diesbezüglich reichlich verwöhnt, so dass die beiden Nachtwächter nicht die erhoffte Resonanz fanden. Größere Begeisterung lösten später die vielen gemütlichen Kneipen und Bars in der nachweisbar ältesten Stadt Deutschlands („Stadt des Augustus“) aus.

Die Spuren der Römer in Trier erforschte die Reisegruppe am nächsten Morgen bei einer zweistündigen Schifffahrt auf der Mosel. Auf der Fahrt passierten wir den roten Sandsteinfelsen, die Schiffswerft Boost, den Stadtteil Pfalzel bis hin zur Ruwermündung, die Mariensäule und die Römerbrücke bis hin zur Abtei St. Matthias. Am Abend stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: eine Weinprobe im traditionsreichen Weingut „Georg Fritz von Nell“. Der Winzer führte die Gruppe durch seinen Weinkeller und erläuterte die Kunst des Weinmachens. Diese neue Expertise wird den Blauen Funken zukünftig helfen, das Beste aus ihren eigenen Trauben im Funkengarten herauszuholen. Bei einem üppigen Abendessen erschmeckten wir anschließend in gemütlicher Atmosphäre die Feinheiten und unterschiedlichen Charaktere der Trierer Weine.

Am Sonntag fuhr die Reisegruppe dann durch den Hunsrück zum Niederwalddenkmal, welches über Rüdesheim thront und an diesem Tag gespenstig schimmernd im Nebelwall eingesponnen war.

Malerisch am Eingang zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal gelegen zeigt das mit Bedeutungsinhalten überladene Monument den Stolz des Deutschen Kaiserreichs und erinnert an die Gründung des ersten deutschen Nationalstaats nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Als zentrale Figur des Denkmals verkörpert die Germania das aus 25 Einzelstaaten zu einer Nation zusammengeführte Deutschland. Die Krone erhoben und ihr Schwert friedvoll gesenkt schaut Germania in Richtung des neuen Staatsgebildes, hält die „Wacht am Rhein“. Nachdem die Blauen Funken die Rheinromantik noch einmal voll ausgekostet hatten, startete die Heimfahrt nach Geisa. Die Teilnehmer blicken auf ein Wochenende voller kultureller Erlebnisse, guter Gespräche und geselligem Beisammenseins zurück. Ein großer Dank gebührt Funkenbruder Martin Saul, der die Fahrt wieder einmal hervorragend organisiert hat.