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Geisaer Zeitung
Ausgabe 24/2023
Gestaltung Seite 2
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Weihnachtsbotschaft von Bürgermeisterin Manuela Henkel

Bürgermeisterin Manuela Henkel

„Zeit sich auf den Weg zu machen.“

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wir leben in einer Zeit der großen globalen Herausforderungen und Veränderungen. Nichts ist mehr so, wie es war - alles ist im Wandel.

Es scheint so, dass unser Zeitalter der Technik, der Wissenschaft und der reinen Orientierung auf Ökonomie an seine Grenzen gekommen ist. Höher, weiter, schneller, immer mehr - und das auf Kosten von anderen und auf Kosten von Natur und Umwelt - funktioniert nicht mehr. Wir sind in einer System- und Sinnkrise angekommen und müssen uns fragen: Sind wir noch auf dem richtigen Weg?

Ich denke: Jede Krise hat ihre Chance. Schwierige Situationen zwingen uns dazu, zu hinterfragen was eigentlich schiefläuft. Und dann heißt es nicht nur ein bisschen symptomatisch an der Maschine rumzuschrauben und etwas Schmiermittel zuzugeben, um das Fahrzeug wieder flott zu kriegen. Da ist es höchste Zeit, das Fahrzeug einer kompletten Generalüberholung zu unterziehen, damit es auf den neuen Straßen und Wegen wieder sicher und gut fährt. Jetzt stellt sich nur die Frage: „Was ist der neue und richtige Weg?“ Und an deren Beantwortung scheitert es aktuell, so scheint es mir. Hier laufen die Wege auseinander in verschiedenste Richtungen. Ist der richtige Weg vielleicht ein weiter wie bisher? Wo wir darauf hoffen, dass die künstliche Intelligenz im Verbund mit einer entfesselten Wirtschaft der Großkonzerne die Probleme unserer Welt retten? Ist es der richtige Weg mit autokratischen Regierungen mehr Sicherheit und Stabilität zu bekommen oder mit neuen Ideologien die Menschheit zu retten?

"Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt" hat Albert Einstein einst festgestellt. Vielleicht liegt der Weg zum Glück ja doch so nahe und ist so einfach. Vielleicht müssen wir ihn im Inneren suchen, nachdem die Suche im Außen vielfach gescheitert ist. Die Welt könnte von einer Neubesinnung auf das Menschliche, auf mehr Miteinander, Respekt und eine Rückbindung an die lebendige Natur und an den guten göttlichen Geist, der sie beseelt ein gutes Stück transformiert werden. Wir brauchen eine Ökonomie des Herzens! Wir müssen uns als e i n e Menschenfamilie begreifen, um eine Zukunft zu haben.

„Fürchtet Euch nicht!“ so sprach der Engel in der Weihnachtsbotschaft vor 2.000 Jahren zu den Hirten. Sie hatten Vertrauen, fassten Mut und machten sich gemeinsam durch die Dunkelheit auf den unbekannten Weg zur Krippe zu einem kleinen Kind in einfachsten Verhältnissen, von dem ein Friede ausging, den sie so noch nicht erlebt hatten.

Auch für uns ist es höchste Zeit, sich mit Vertrauen und Mut auf einen neuen gemeinsamen Weg zu machen. Denn nur wer sich auf den Weg macht und nicht stehen bleibt, kritisiert und resigniert, der kommt voran, der nähert sich seinen Mitmenschen an, der geht über Brücken, der überwindet auch all die trennenden Mauern. Jeder von uns kann etwas dazu beitragen, dass unsere Welt ein kleines Stück heller, hoffnungs- und friedvoller wird.

Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die jetzt schon tagtäglich im Kleinen diese gemeinsamen Wege gehen. Mein besonderer Dank gilt unseren Stadträten, den Ortsteilbürgermeistern und allen Ortsbeiräten, den Bürgermeistern und Gemeinderäten unserer zu erfüllenden Gemeinden, unseren Feuerwehrleuten, den Vereinen, den Pfarr- und Verwaltungsräten, allen Unternehmen, die mit der Schaffung von Arbeitsplätzen unsere Region stärken, den Verbänden und Organisationen mit denen wir gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Weiterhin bedanken möchte ich mich bei meinen Kollegen der Stadtverwaltung, des Bauhofes und des Schlosshotels Geisa, allen Erzieherinnen in unseren Kindergärten sowie allen Menschen, die jeden Tag ein kleines bisschen mehr tun, als sie tun müssten und sich mit Herz und Verstand für das Allgemeinwohl engagieren.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest, und für das neue Jahr 2024 den Mut neue Wege zu gehen und Mauern zu überwinden, die Kraft zur Versöhnung, Frieden im Herzen und Gottes reichen Segen!

Ihre Bürgermeisterin

Manuela Henkel