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Geisaer Zeitung
Ausgabe 24/2025
Gestaltung Seite 2
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Weihnachtsbotschaft von Bürgermeisterin Manuela Henkel 2025

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wenn wir uns heute in dieser vorweihnachtlichen Zeit begegnen, spüren viele von uns, dass das hinter uns liegende Jahr uns gefordert hat. Vieles hat uns beschäftigt: in der Welt, im Land, aber auch hier bei uns vor Ort. Die Welt wird schneller, digitaler, anonymer, herausfordernder. Vieles hat uns verunsichert, manches sogar voneinander entfernt. Wir erleben, wie schnell Spaltung entstehen kann – zwischen Generationen, in politischen Fragen, zwischen den unterschiedlichen Meinungen. Spaltung kann überwunden werden, wenn wir wieder aufeinander zugehen. Weihnachten lädt uns zu genau diesem Schritt ein: Versöhnung zu wagen, auch wenn es nicht immer leichtfällt. Den ersten Schritt zu tun, auch wenn man nicht weiß, ob der andere ihn erwidert. Wenn wir zuhören, miteinander statt übereinander sprechen, können wir auch diese neue, schnelle, digitale und komplexe Welt menschlich gestalten. Lasst uns nicht auf das schauen, was uns trennt, sondern auf das, was uns verbindet. „Zusammenrücken“ bedeutet nicht, dass wir alle gleich denken müssen. Es bedeutet, einander zu respektieren, Unterschiede auszuhalten und das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.

Die Weihnachtsgeschichte erzählt von Mitmenschlichkeit, von Menschen, die aufeinander zugehen: Maria und Josef, die einander tragen; die Hirten, die sich in der Dunkelheit gemeinsam aufmachten, voller Vertrauen; die Weisen aus dem Morgenland, die trotz ihrer Unterschiede zusammenkommen. Weihnachten erzählt von Licht in dunklen Momenten, von Hoffnung trotz aller Sorgen. Das Jesuskind kommt nicht zu den Mächtigen, sondern zu denen, die offen sind. Es erinnert uns daran, dass jeder Mensch zählt. Dass wir einander brauchen. Und dass Frieden dort beginnt, wo wir einander ernst nehmen und füreinander einstehen. Das Kind im Stall ist ein Zeichen dafür, dass Frieden, Liebe und Barmherzigkeit nicht in Stärke und Reichtum beginnen, sondern im Kleinen, im Herzen eines jeden Menschen. Denn Mitmenschlichkeit ist kein Anspruch an andere, sie beginnt bei uns selbst. Sie ist der Anfang von allem, was Gemeinschaft ausmacht. So wie die Botschaft des Jesuskindes im Kleinen begann, so beginnt auch jeder Frieden im Kleinen: in einem freundlichen Wort, in einem offenen Ohr, in einer ausgestreckten Hand.

Ich wünsche mir, dass Mitmenschlichkeit und Gemeinschaft auch weiterhin Grundlage eines guten und friedvollen Miteinanders in unserer Stadt und in unseren Ortsteilen sind. Das sie Orte des Respektes, des Anstandes und der Freundlichkeit bleiben, für jede und jeden. Mein Dank gilt allen die dazu beitragen, die sich für Zusammenhalt einsetzen und Verantwortung übernehmen: im Ehrenamt, in Vereinen, in der Feuerwehr, in Kirchen, in Unternehmen, im Stadtrat oder in der Verwaltung. Sie halten unsere Gemeinschaft lebendig, menschlich und stark. Lassen Sie uns in diesem guten Miteinander weiter machen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von ganzem Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2026 viel Gesundheit, Zuversicht, Vertrauen und Mut. Den Mut, Mensch zu bleiben in einer Welt im Wandel und die Hoffnung, so dass wir gemeinsam stärker sind als das, was uns trennt. Möge der Frieden der Weihnacht unsere Herzen stärken und uns durch die kommenden Zeiten tragen.

Herzlichst

Ihre Bürgermeisterin Manuela Henkel