Die Seniorenwandergruppe unter Führung von Hubert Kritsch
Am Frühstücksbuchenplatz
Geisa. Die Seniorenwanderung des Rhönklub Zweigvereins Geisa im Geisaer Wald startete unter der Führung von Hubert Kritsch in Bremen und führte über die Zwischenstationen Frühstücksbuchenplatz und Bremer Hute wieder zum Ausgangspunkt zurück. Zu dieser anspruchsvollen 13 km Tour mit einem zu bewältigenden Höhenunterschied von 200 Metern konnte der Wanderführer eine Superzahl von 47 Teilnehmern begrüßen, die sich nach Bekanntgabe der Streckenführung auf den Weg machten. Dieser führte zunächst am Palettenwerk vorbei zum Frühstücksbuchenplatz. Unterwegs gab es schon tolle Panoramablicke ins Ulstertal, bis man dann die überdachte Sitzgruppe, den schönsten Ausblick zum Hessischen Kegelspiel, erreichte. Hier ist auf jeden Fall ein Stopp angesagt, um die aufgereihten Kegelberge identifizieren zu können, wozu auch ein einprägsamer Merkspruch hilfreich sein kann. Weiter ging es dann, bis man auf den HWO 1 stieß, der die Gruppe zum ersten Zielpunkt brachte. Sitzgelegenheiten luden zur Frühstückspause ein, wo es natürlich einiges über die hier vom Rhönklub 10 Jahre organisierten und von vielen Natur- und Heimatfreunden besuchten Waldfeste zu berichten gab. Auch die Frühstücksbuche selbst, die schon vor rund 20 Jahren einem Sturm zum Opfer gefallen ist, macht hier immer von sich reden. Gab sie doch dem Platz ihren Namen, weil sie auch einen historisch bedeutsamen Hintergrund hat. Den Hungerpfad passierend, wandere man durch den Vorderwald (Beginn des Herrenweges) an der Abbiegung zum Waldhäuschenweg vorbei auf dem Herrenweg in Richtung Lenders zielstrebig weiter und freute sich über die Vielzahl der ersten Frühlingsboten von blühenden Märzenbechern, die dem sonst noch kahlen Wald einen wunderschönen Kontrast gaben. Dann wurde die erste Abbiegung links genommen und gelangte so zur Bremer Hute. Auch hier erste Anzeichen des Frühlingserwachens, denn in langgestreckten Wassertümpeln hatten die Frösche bereits für ihren Nachwuchs gesorgt. Ein Stück weiter in Richtung Hutgelände fällt eine einzeln stehende große Buche ins Auge, ähnlich der bereits genannten Frühstücksbuche, die sicherlich einst dem gleichen Zweck diente. Diese Exemplare sind sogenannte „Hutebuchen“, die einst auf großräumigen Weideflächen den Rindern, Schafen oder Ziegen als Wetterschutz und natürlich auch den Hirten als Zufluchtsort dienten.
Der zweite Zielort war erreicht und damit auch bald die kleine Mariengrotte, zu welcher es natürlich auch eine interessante Geschichte gibt:
Der Jäger Waldemar Bader aus Geisa befestigte schon in den 60er Jahren eine selbst geschnitzte Marienstatue, in einem Schrein geschützt, an einen Buchenstamm. Er war damals auf der Hut von einem schweren Unwetter überrascht worden und versprach, wenn er verschont bliebe, an dieser Stelle für die Mutter Gottes eine Schnitzfigur zu stiften. Oft weilten Waldemar und auch die anderen gläubigen Bremer Jäger an der kleinen Andachtsstätte zu einem Gebet, ehe sie zu einem Jagdgang die Runde machten. Maria Hruschka erinnerte sich an die LPG-Zeiten, als hier oben noch Heu gemacht wurde und die Frauen nach den Erntetagen, Mahlzeiten oder gemeinsamen Geburtstagsrunden sich zu einer Marienandacht zusammenfanden und Kerchersch Klara das Vorbeten oder Anstimmen der Lieder übernommen hatte. Leider wurde später die Gottesmutter gestohlen und vorübergehend durch Otto Schuchert aus Geblar durch eine Porzellanfigur ersetzt. Im Mai 1997 errichteten die Bremer Jäger einen neuen Standplatz für eine weitere Schnitzfigur von Bader in einer Baumstammnische. Verbunden mit einem Hutfest, welches die Jagdgemeinschaft Bremen organisierte, nahm Pfarrer Reichmann aus Geisa die Weihung der Marienstätte vor. Im Jahre 2005 entschlossen sich die Jäger eine Grotte aus Basaltsteinen zu errichten, welche diesmal durch Pfarrer Uwe Hahner unter Anteilnahme vieler Bremer eingeweiht wurde. Zum Schutz der geschnitzten Statue wird diese in den Wintermonaten durch die Porzellanmadonna ersetzt. Für den Austausch und die Pflege hatte sich der Bremer Jäger Josef bereit erklärt. Später übernahm dann sein Sohn Sebastian diese Aufgabe.
Nach diesen eindrucksvollen Erläuterungen ging es über den Jakobusweg, vorbei am Lenderser Totenweg, zur Einkehr in die Gaststube Grosch nach Bremen zurück.