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Geisaer Zeitung
Ausgabe 8/2025
Gestaltung Seite 2
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Ostern ein Fest des Aufbruchs

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

in den kommenden Tagen feiern wir das höchste Fest der Christenheit – Ostern.

Dieser Feiertag ist mehr als ein schönes Frühlingsfest mit bunten Eiern, mehr als Geschenke für die Kinder, gutes Essen, mehr als Tradition. Wenn wir es zulassen, kann Ostern ein Fest des Aufbruchs werden, ein Fest der Hoffnung auf das Leben, auf Versöhnung, auf Frieden.

Ostern erinnert uns daran, dass selbst in unseren dunkelsten Momenten ein neuer Anfang möglich ist. Die letzte Wahrheit über unser Leben ist nicht Verzweiflung, nicht Scheitern, nicht Ende – sondern Hoffnung, Zuversicht und Leben. Diese Erkenntnis schenkt uns Kraft, Trost und inneren Frieden. Ein Frieden, der nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern aus der tiefen Gewissheit kommt, dass Gott mit uns ist, in allem, was wir durchleben. Gerade in diesen unruhigen Zeiten, die geprägt sind von geopolitischen Machtverschiebungen, Unruhen, Angst vor Inflation, Rezession und dem Verlust von Wohlstand kann das Osterfest eine ganz neue Bedeutung für uns bekommen. Die vielen Veränderungen, die Schnelligkeit der Entwicklungen und die großen Herausforderungen bewegen uns und unsere Gesellschaft. Beeinflussen können wir vieles nicht und das macht uns oft hilflos. Was wir aber beeinflussen können, das ist unsere eigene innere Haltung, unsere eigene Einstellung zum Leben, unser Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen, unserer Familie, den Arbeitskollegen, Nachbarn und Freunden. Mit dieser Einstellung werden wir nicht mehr vom Außen bestimmt und in Angst gehalten, wir kommen in die Eigenverantwortung, Selbstermächtigung, wir kommen in einen inneren Aufbruch.

Ostern ruft uns auf zum Aufbruch. Die Trauer weicht der Freude, die Angst dem Mut, die Hoffnungslosigkeit der Eigenermächtigung. Die Resignation wird zum Neubeginn. So ist Ostern nicht nur ein Ereignis der Vergangenheit – es kann eine Bewegung werden. Ein Aufbruch hinein in ein neues Leben. Jeder von uns kann aufbrechen aus dem Grab der Hoffnungslosigkeit, der Angst, der Schuld. Wir brauchen die Botschaft vom Leben, das stärker ist als der Tod, vom Frieden, der in unseren eigenen Herzen beginnt. Christus spricht zu seinen Jüngern: „Der Friede sei mit euch!“ – und ich bin überzeugt, damit hat er unseren eigenen inneren Frieden gemeint. Dies ist kein bloßer Wunsch, sondern – wenn wir es erkennen – ein Zuspruch, ein Geschenk. Wenn wir diesen Frieden annehmen und weitergeben, dann wird Ostern lebendig – in unserem persönlichen Miteinander, in unseren Orten, in unserer Welt.

Ihnen und Ihren Familien von ganzem Herzen ein frohes, gesegnetes und hoffnungsvolles Osterfest!

Herzliche Grüße

Ihre Manuela Henkel

Bürgermeisterin der Stadt Geisa