Stadtverordnetenversammlung, Magistrat und Ortsbeiräte hatten sich im Rahmen eines großen Feldbegangs in den Gemarkungen Oberzeuzheim/Hadamar/Oberweyer bereits im Frühjahr 2023 unter anderem auch dem Verzicht auf das Mähen/Mulchen von Wegrändern und Wassergräben genähert. Entsprechendes war vom BUND, Kreisverband, Kreisvogelschutz und NABU Hadamar gefordert worden. Danach hat der Magistrat dieses Thema beraten und entschieden nicht auf das Mähen der Wegränder und Wassergräben in der Vegetationszeit von März bis Ende September zu verzichten.
Der Bauhof der Stadt Hadamar setzt schon seit längerer Zeit seine Prioritäten nur auf die Pflege der wichtigsten Wirtschafts-, Freizeit- und Radwege. Hier genießt das Gewährleisten der Verkehrssicherungspflicht für die Nutzerinnen und Nutzer oberste Priorität. Durch diese Einstufung nach der Wichtigkeit bleiben eine Vielzahl untergeordneter und kleinerer Feldwege schon jetzt in ihrem natürlichen Zustand und können höchstens nur 1 x pro Jahr gemäht werden. Viele ungenutzte Feldwege sind daher schon gar nicht mehr als solche erkennbar. Dies sieht man auch an einer Vielzahl in der Verwaltung eingehender Anträge, Beschwerden und Anfragen aus der Bevölkerung sowie der Politik, welche verlangen die Wege und die Wegränder deutlich intensiver zu pflegen und zu mähen.
Im Rahmen des diesjährigen Feldbegangs im Mai hat die Leiterin des Amtes für den ländlichen Raum, Umwelt, Veterinärwesen und Verbraucherschutz in Hadamar, Frau M.Sc. (Agrar) Anett-Christin Hochheim ebenfalls von einem Mäh- und Mulchverbot in der Vegetationszeit abgeraten. Mulchen sei mechanischer Pflanzenschutz für die angrenzend angebauten Kulturen (Feldrandhygiene) und wichtig vor der Samenreife der Wildgräser damit das Aussamen und Einwandern in die Kulturen verhindert werde. Zu spät gepflegte Wegränder seien Zwischenwirte für toxische Pilzerkrankungen (Mutterkorn, Brand) und eine zu späte Feldrandhygiene gefährde den ökologischen Landbau.
In gleicher Weise äußert sich auch unser Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt-, Landwirtschaft und Forsten der Stadt Hadamar, Herr Stadtverordneter Mathias Stähler (FWG).
Michael Ruoff, Bürgermeister