Der 34 Tafeln lange Fries im Stadtmuseums Hadamar.
68 Meter lang schlängelt er sich durch das Museum der Stadt Hadamar, der Fries „per aspera ad astra“ des in Hadamar geborenen Lebensreformers und Malers Karl Wilhelm Diefenbach. Er sehnte sich nach einem Paradies auf Erden, konnte es aber nicht erreichen. Mit seinem Fries gelang ihm lediglich, ein Blick darauf zu werfen, indem er einen schier endlosen Zug unschuldiger Kinder und Tiere an sich vorbeiziehen ließ.
Die reizvollen Silhouetten der um das Jahr 1890 entstandenen 34 Tafeln fesseln noch immer den Betrachter und bestätigen viele in der Ansicht, dass die Wurzel allen Übels in der Zivilisation und das Heil allein in einem Leben in Einklang mit der Natur liege. In den letzten Jahren war der Fries viermal an große Museen ausgeliehen, nach München, Wien, Frankfurt und Prag. Bis zu 30.000 Besucher hatten diese Ausstellungen und machten Hadamar und seinen großen Sohn bekannt.
Jetzt geht der Fries wieder einmal auf Reise. Ziel ist das renommierte Folkwang Museum in Essen. Dort wird er vom 24. November 2023 bis zum 17. März 2924 im Rahmen der Ausstellung „Wir ist Zukunft - Visionen neuer Gemeinschaften“ zu sehen sein. Es werden historische und aktuelle künstlerische Ideen für alternative Formen des Zusammenlebens untersuch und mit dem Werk Karl Wilhelm Diefenbachs wird die Hoffnung auf ein befreites Leben in Harmonie mit der Natur beschrieben.
Der Transport des Frieses nach Essen am 30.10.2023 und später von dort zurück nach Hadamar erfordert wieder die logistische Meisterleistung einer Fachspedition, geht es doch darum alle 34 zerbrechlichen Tafeln sorgsam abzuhängen, in Einzelbehältnisse einzubetten, diese in Transportkisten zu verpacken und dann klimatisiert ans Ziel zu bringen. Aber nur so wird es möglich sein, dieses großartige Kunstwerk wieder einmal einer großen Zahl von Menschen zugänglich zu machen und ihnen damit auch diese Seite der Vergangenheit der Stadt Hadamar vorzustellen.