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Amts- und Mitteilungsblatt für das Hadamarer Land
Ausgabe 24/2023
Gestaltung Innenteil Seite 2
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​​​​​​​Ein Hadamarer in Essen

Mit seinen 68 Metern umrandet der Fries die Hälfte der gesamten Ausstellungsfläche.

Ausstellung „WIR IST ZUKUNFT“ im Folkwang Museum eröffnet

Ein echter Hingucker ist der 68 Meter lange Fries „per aspera ad astra“ in der neuen Ausstellung des Museum Folkwang „WIR IST ZUKUNFT - Visionen neuer Gemeinschaften.“ Als erstes Kapitel der Ausstellung schlängelt er sich über drei riesige Außenwände, die den unerfüllten Wunsch des Malers Karl Wilhelm Diefenbach für ein Paradies auf Erden zeigt. Mit seinem Fries gelang ihm lediglich, ein Blick darauf zu werfen, indem er einen schier endlosen Zug unschuldiger Kinder und Tiere an sich vorbeiziehen ließ.

Über drei Jahre hat die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Hadamar, dem Stadtarchivar Hartmut Kuhl und dem Folkwang Museum gedauert, um zu ermöglichen, dass das Meisterwerk des in Hadamar geborenen Lebensreformers nun bis zum 17. März 2024 in Essen zu sehen ist.

Dabei war der Transport der 34 Tafeln im klimatisierten LKW am 30.10.2023 und die finale Abstimmung der Platzierung und Befestigung in der Ausstellung schon eine Herausforderung“, erzählt Stadtarchivar und Ehrenbürger Hartmut Kuhl, der sich mit viel ehrenamtlichen Engagement und Herzblut für eine erneute Ausstellung des Frieses eingesetzt hat. In den letzten Jahren war der Fries viermal an große Museen ausgeliehen, nach München, Wien, Frankfurt und Prag. Bis zu 30.000 Besucher hatten diese Ausstellungen und machten Hadamar und seinen großen Sohn bekannt.

In der neuen Ausstellung werden historische und aktuelle künstlerische Ideen für alternative Formen des Zusammenlebens untersuch und mit dem Werk Karl Wilhelm Diefenbachs wird die Hoffnung auf ein befreites Leben in Harmonie mit der Natur beschrieben. Die Hinwendung zur Natur oder das Vertrauen in technische Innovationen verbindet die unterschiedlichen Positionen. Jedes Kapitel der Schau markiert eine historische Bruchlinie. „Wir ist Zukunft“ beginnt im ausgehenden 19. Jahrhundert, als sich die negativen Folgen der Industrialisierung und Verstädterung bereits deutlich abzeichnen. Räumlich wie inhaltlich laufen die Fäden der Ausstellung in Oriji: 12 Stone Frog Temple von Yussef Agbo-Ola zusammen. Der eigens für die Ausstellung entworfene Temple, soll nach der Ausstellung, um wieder eins mit der Natur zu werden, dem Amazonasregenwald übergeben werden.

Eine beeindruckende Ausstellung, die noch bis zum 17. März 2024 viele Besucherinnen und Besucher nach Essen locken wird, um Hadamar und seinen großen Sohn bekanntzumachen.