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Amts- und Mitteilungsblatt für das Hadamarer Land
Ausgabe 24/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Merode und Nassau-Hadamar

Prinz Albert-Henri mit Prinzessin Marie-Christine und zwei der drei Kinder Tassilo und Marie-Blanche.

Der romantische Weihnachtsmarkt um das Schloss Merode.

So sieht das Schloss Merode heute aus.

Auf den Spuren der gemeinsamen Vergangenheit

Am 24. März hatte Bürgermeister Michael Ruoff im Rahmen des Stadtjubiläums "700 Jahre Hadamar" das Privileg eines exklusiven Besuchs im Schloss Merode in Nordrhein-Westfalen. Das Gebäude aus dem 12. Jahrhundert gilt als eines der schönsten Wasserschlösser des Rheinlandes im Renaissance-Stil.

Im Rahmen des Besuchs wurde er auch von Prinz Albert-Henri und seiner Gattin Marie-Christine empfangen. Die Verbindungen zwischen der Familie Merode und der Stadt Hadamar ist durchaus von historischer Bedeutung, handelt es sich doch um direkte Nachfahren der Hadamarer Fürstenlinie.

Nicht zuletzt deshalb war die Familie Merode auch Gast bei der feierlichen Eröffnung des Festjahres im Januar diesen Jahres.

Das Schloss Merode ist ein lebendiges Zeugnis der gemeinsamen Geschichte von Hadamar und Merode, da Charlotte-Amalie, die Tochter des letzten Hadamarer Fürsten, in das Haus Merode eingeheiratet hat. Die Fürstenregentschaft in Hadamar endete nach drei Generationen, aufgrund eines fehlenden männlichen Nachkommens und dem Tod des letzten Fürsten Franz Alexander von Nassau-Hadamar, im Jahre 1711. Eine seiner Töchter Charlotte Amalia heiratete aber den damaligen Grafen von Merode-Westerloo und dieses Adelsgeschlecht besteht bis heute fort. Diese historische Verbindung wird auch durch das Porträt von Charlotte-Amalie, das im Schloss Merode hängt, symbolisiert.

Das Schloss der Prinzen und Prinzessinnen von Merode, seit 850 Jahren im Besitz der belgischen Adelsfamilie, ist ein Magnet für die Besucher bis weit über den heutigen Kreis Düren hinaus. Obwohl es im Laufe der Geschichte immer wieder beschädigt wurde – zuletzt auch durch Treffer und Einschläge im zweiten Weltkrieg sowie der Grossbrand im Juni 2000 hat Familie um Prinz Albert-Henri de Merode und Ehefrau Marie-Christine, geb. Gräfin von Soden-Fraunhofen das Schloss zu einem wahren Juwel entwickelt.

Neben dem historischen Bezug bietet das Schloss Merode daher auch eine beeindruckende Kulisse für verschiedene Veranstaltungen, insbesondere den alljährlichen Weihnachtsmarkt. Im Schloss selbst finden sich zahlreiche Details zur Geschichte des Hauses sowie zu aktuellen Veranstaltungen. Ein Besuch auf der Website ermöglicht es, weitere interessante Fakten und Informationen zu erhalten.

So berichten der Prinz und Prinzessin dort, dass beide heute in bürgerlichen Berufen tätig sind sowie sich sozial und politisch engagieren und ihren drei Kindern die Sicht auf die Natur und das Erbe vermitteln wollen. Die Familie lebt im und für das Schloss. In großen Räumen heizen und gegen Wasserschäden viel Geld für den Erhalt der touristischen Attraktion zusammenbringen, sei nicht einfach, sagte Marie-Christine de Merode auf ihrer Internet-Seite. Ein Wiederaufbau der verbrannten Baukörper im Schloss verschlinge hohe sechsstellige Beträge. „Wir wollen auch den zerstörten Turm wieder aufbauen.“ Ein Schloss kostet. Außerdem: „Unser Wald, den alle Wanderer rings um das Schloss lieben, hat massive Schäden durch den Borkenkäfer erfahren“, sagte der Prinz beim Besuch des Bürgermeisters. Wichtig sei den Eltern, dass ihre Kinder Nachhaltigkeit begreifen. Der Wald bedeutet Leben. „Neue Pflanzungen müssen erst wieder nachwachsen.“ Ein Erbe zu tragen, bedeute auch, über eine Generation hinaus zu denken. Für große und kleine Prinzen und Prinzessinnen, deren Titel de Merode der Nachwuchs trägt und auch mal ums Schloss in der Menge herum sausen kann.

Die Herrschaft Merode hat eine faszinierende Geschichte von über 850 Jahren, die auch eng mit der deutschen Geschichte verwoben ist. Sie begann um 1170, als Kaiser Friedrich Barbarossa den königlichen Ministerialen Werner mit der Belehnung des königlichen Hofgutes zu Echtz betraute. Von dort aus ließ Werner I. am Fuße der Eifel, an der Stelle des heutigen Wasserschlosses Merode, eine Siedlung errichten, die den Namen "Merode" erhielt. Die Herrschaft umfasste im 13. Jahrhundert mehrere Dörfer und entwickelte sich zu einer bedeutenden Macht in der Region, insbesondere unter den Wernern II. und III.

Die enge Beziehung der Merode zur Reichsgewalt schwächte sich im Laufe der Zeit ab, und sie erlangten eine gewisse Unabhängigkeit, die 1348 durch Kaiser Karl IV. bestätigt wurde. Obwohl sie sich den Herzögen von Jülich unterwarfen, behielten sie eine Sonderstellung innerhalb des Jülicher Staatenverbandes bei. Die Familie strebte sogar danach, die Herrschaft in ein Reichsfürstentum zu erheben, was jedoch an Widerständen scheiterte.

Im Laufe der Jahrhunderte erweiterte sich der Einfluss der Familie von Merode über das Rheinland hinaus bis in die Niederlande, Frankreich und Luxemburg. Sie erlangten zahlreiche Besitztümer, darunter Schlösser, Herrschaften und Grafschaften. Trotz politischer Auseinandersetzungen und Verlusten während des Zweiten Weltkriegs bewahrten sie ihre Bindung zur Bevölkerung und setzten sich für den Wiederaufbau des Schlosses Merode ein.

Das Schloss, dessen Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, erlitt im Laufe der Geschichte zahlreiche Umbauten und Zerstörungen, darunter einen schweren Brand im Jahr 2000. Dank des Engagements der Familie und der Unterstützung der Bevölkerung konnte es jedoch wiederhergestellt werden. Die Beziehung zwischen der Herrschaft Merode und der Bevölkerung war geprägt von gegenseitiger Abhängigkeit, insbesondere in Bezug auf die Armenpflege und Unterstützung in Krisenzeiten.

Die Familie von Merode hat nicht nur die lokale Geschichte geprägt, sondern auch bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht, die eine wichtige Rolle in der deutschen, belgischen und französischen Geschichte spielten. Ihr Erbe erstreckt sich über Jahrhunderte und bleibt ein wichtiger Teil der europäischen Geschichte.

Hadamar und Merode sind also zwei historisch bedeutsame Orte, die durch eine vielschichtige Verbindung miteinander verbunden sind, spiegeln die reiche Geschichte und Kultur Europas wider. Diese Verbindung reicht weit zurück und ist von politischen, kulturellen und persönlichen Beziehungen geprägt.

Die Geschichte der Beziehung zwischen Hadamar und Merode lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Merode, ein einflussreiches Adelsgeschlecht, dessen Ursprünge im Rheinland liegen, hatte über Jahrhunderte hinweg enge Verbindungen zu verschiedenen Regionen Europas, darunter auch Hadamar. Durch politische Allianzen, dynastische Heiraten und territoriale Erweiterungen waren die Merode in Hadamar präsent und beeinflussten die lokale Geschichte maßgeblich.

Folgerichtig ist das Stadtjubiläum in Hadamar auch ein bedeutendes Ereignis, das die Verbindung zwischen Hadamar und Merode verdeutlicht. Mit dem Jubiläumsjahr wird nicht nur die lokale Geschichte und Kultur gefeiert, sondern erinnert auch an die historischen Verflechtungen mit anderen Regionen Europas, darunter auch Merode. Die zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und kulturelle Programme lassen die Vergangenheit lebendig werden und laden die Bewohner dazu ein, ihre Geschichte zu entdecken und zu feiern. Denn auch das Schloss Merode feiert in diesem Jahr sein 850-jähriges Herrschaftsjubiläum mit tollen Veranstaltungen, die einen Besuch lohnenswert machen.

Die enge Verbindung zwischen Hadamar und Merode spiegelt sich auch auf persönlicher Ebene wider. Durch historische Persönlichkeiten, die aus beiden Regionen stammen oder miteinander verbunden waren, entstanden persönliche Beziehungen, die die Geschichte beider Orte prägten. Die Merode-Familie, mit ihren weitreichenden Verflechtungen in Europa, hat bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht, die in Hadamar und anderen Orten ihre Spuren hinterlassen haben.

Hadamar und Merode sind aber nicht nur historisch eng miteinander verbunden, sondern auch kulturell und gesellschaftlich.

Insgesamt zeigt die Verbindung zwischen Hadamar und Merode die Bedeutung der lokalen Geschichte und die vielschichtigen Beziehungen, die über Jahrhunderte hinweg entstanden sind. Diese Verbindung zu pflegen und zu bewahren ist nicht nur eine Aufgabe der Vergangenheit, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber zukünftigen Generationen, die reiche Geschichte und Kultur Europas zu bewahren. Für Michael Ruoff war der Besuch im Schloss Merode eine inspirierende Reise durch die gemeinsame Geschichte von Hadamar und Merode, verbunden mit dem Wunsch, diese historische Verbindung weiter zu pflegen und weiterzuentwickeln.

Deshalb soll auch mit diesem Bericht den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hadamar die gemeinsame Verbindung und dieses sehenswerten Ortes nähergebracht werden. Tauchen Sie ein in die gemeinsame Vergangenheit bei einer der tollen Veranstaltungen um das Schloss Merode.

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