„Es kommt immer was dazwischen“, dies nahm das Team der Bücherei wetterbedingt wörtlich und verlegte die Lesung vom Rosengarten in den Pfarrsaal der katholischen St. Johannes-Nepomuk-Kirche. Bereits in seiner Jugend fand Thomas Uecker, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Hadamar, Wege und Möglichkeiten, um dem Liedermacher, Kabarettist und begnadeten Erzähler, Hanns Dieter Hüsch, zu begegnen. Und so motivierten seine Begeisterung und die persönlichen Überleitungen mehr als 100 Zuhörer, sich in Hüsch´s allzu menschlichen Texten wiederzufinden. „Weil aber Jochen Langel, es musikalisch besser kann als er“, so Uecker, begeisterte der Tierarzt aus Hadamar, mit seinem Gesang zur Gitarre. Nicht nur „ Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader oder Reinhard May´s „Über den Wolken…“, trafen punktgenau Hüsch´s Intentionen, sondern auch die Gedanken des Publikums. Umso erstaunlicher waren dann die Köl´schen Lieder, aber auch hier gab es eine Verbindung zu Hanns Dieter Hüsch, der nach dem Tod seiner Frau von Mainz nach Köln umgezogen war. Mit Hüsch´s pointierten Überlegungen zu einer gesunden Ernährung mit viel Obst, Gemüse und eben doch dem Knabberzeug, fühlten sich die Zuhörer verstanden. Nicht nur der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch kam zu Wort, sondern auch der protestantische Christ. Und so regte Hüsch´s telefonischer Kontakt zu Gott das Publikum humorvoll zum Nachdenken an. Ging es doch beispielsweise in der Unterhaltung um Weltprobleme oder die Bedeutung von Weihnachten.
Thomas Uecker beendete seine Lesung mit einem Mut machenden Segen von Hanns Dieter Hüsch, der sich selbst als „ schwarzes Schaf vom Niederrhein“ bezeichnete. Hüsch´s abschließende Frage: „ Sollen wir diese Welt lieben?“ Und seine Antwort: „Wir wollen es üben“, animierte das Team der katholisch öffentlichen Bücherei-ökumenisch geführt-, auf eine Wiederholung dieser musikalischen Lesung zu hoffen.