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Amts- und Mitteilungsblatt für das Hadamarer Land
Ausgabe 7/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Treffen der Initiative Stolpersteine in Hadamar

Stolpersteine in Hadamar

Die Initiative Stolpersteine Hadamar lädt alle Interessierten für Donnerstag, 15. Februar 2024 um 19.00 Uhr zu einem Treffen in das Scheunencafé in Hadamar (Faulbach) ein. Seit dem Jahr 2015 werden in Hadamar Stolpersteine verlegt, nachdem die Stadtverordnetenversammlung Hadamar den einstimmigen Beschluss gefasst hatte, sich an dem Kunstprojekt "Stolpersteine" zu beteiligen. Die vor dem letzten frei gewählten Wohnort von Verfolgten des NS eingelassenen Messingplatten mit Lebensdaten der Verfolgten sind Bestandteil eines europaweiten Kunstprojekts. Erinnert wird an Verfolgte jüdischer Herkunft, an politisch und religiös Verfolgte, an Menschen, die mit einer Behinderung lebten, an Homosexuelle, Sinti, Roma, Kriegsdienstverweigerer und gesellschaftliche Randgruppen, die vom NS-Regime stigmatisiert, verfolgt und ermordet wurden.

Das Erinnerungsprojekt „Stolpersteine“ wird in Kooperation mit der Stadt Hadamar durchgeführt, jedoch ausschließlich durch Spenden und bürgerschaftliches Engagement realisiert. Bisher wurden in Hadamar und Ortsteilen 45 Stolpersteine verlegt. Mindestens die gleiche Anzahl Stolpersteine sollen in den kommenden Jahren noch hinzu kommen. Die nächste Verlegung, die vom Künstler Gunter Demnig persönlich in Hadamar vorgenommen wird, ist für Juni 2024 geplant. Zur Vorbereitung lädt die Initiative Stolpersteine zu einem Treffen in das Scheunencafé in Hadamar-Faulbach ein. Das Treffen dient dem allgemeinen Austausch und der Einbindung von Menschen, die sich einbringen möchten. Eingeladen sind alle, die sich für die Geschichte der Stadt Hadamar in der Zeit des NS interessieren und ein Zeichen für Demokratie, Pluralität und gegenseitige Akzeptanz setzen möchten. Im Rahmen des Treffens wird ein Rückblick auf die bisherigen Aktivitäten der Initiative Stolpersteine mit Fotoschau und der Vorstellung ausgewählter Biografien gegeben.

Dem spürbaren Rechtsruck innerhalb der Gesellschaft, dem Wiedererstarken von Antisemitismus und völkisch-rassistischen Haltungen innerhalb der Gesellschaft soll auch in Hadamar ein deutliches Zeichen entgegengesetzt werden. Die Erinnerung an Schicksale von Verfolgten in einem totalitären System verdeutlichen, was geschehen kann, wenn Demokratie außer Kraft gesetzt wird. Die Initiatoren des Treffens freuen sich auf rege Beteiligung.

Bericht und Foto: Martina Hartmann-Menz