Abb. der Liebfrauenkirche - C: Leonhard Diefenbach
Der eherne Klang von Glocken übt von jeher eine eigentümliche Faszination auf uns aus. Er begleitet unser Leben: in Freud und Leid, vom Stundenschlag der Turmuhren bis zum vollen Geläut an hohen christlichen Festtagen. Selbst bei Menschen, die sich nicht mehr als religiös oder gläubig bezeichnen, ruft er ein unbestimmtes Gefühl von Andacht und Besinnung hervor.
Rudolf Guckelsberger, väterlicherseits aus dem Westerwald stammend, nimmt uns mit auf eine spannende Reise durch die klingende Welt der Glocken, wie sie in unzähligen Gedichten, Sagen und Erzählungen ihren literarischen Niederschlag gefunden hat. Heitere und besinnliche Texte allgemeiner Art bilden den Rahmen.
18.02.2024 | 16 bis ca. 17 Uhr
Ort: Liebfrauenkirche
Sitzveranstaltung
Referent: Rudolf Guckelsberger,
Rezitator und Sprecher beim SWR (Stuttgart)
Musik: Bezirkskantor Torben Schleiden
Im Mittelpunkt steht eine Dichtung mit konkretem Bezug zu Hadamar: Börries von Münchhausens grausige Ballade „Die Glocke von Hadamar“. Sie erzählt von einem Ereignis, das sich im Jahre 1622 am Ort der Veranstaltung, in der Hadamarer Liebfrauenkirche, zugetragen haben soll: Im Dreißigjährigen Krieg war der Herr von Wallmerod gefangen genommen worden und sollte am nächsten Tag beim ersten Glockenschlag der Liebfrauenkirche enthauptet werden. Um das zu verhindern, klammerte sich seine Frau heimlich an den Klöppel der Glocke, bis sie durch das Läuten erschlagen wurde, die Glocke wieder zu hören war und damit das Zeichen zur Hinrichtung des geliebten Mannes gab.
Bezirkskantor Torben Schleiden wird zu den Texten auf der Orgel improvisieren und auf sie einstimmen.
Die Veranstaltung kann ohne vorherige Anmeldung besucht werden. Die Räumlichkeiten aller Vortragsveranstaltungen im Jubiläumsjahr haben eine besondere Bedeutung und Verbindung zueinander und wurden bewusst gewählt. Es wird daher bei Bedarf, um das Mitbringen einer Decke gebeten, da die Räumlichkeiten nicht beheizt sind.