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Bouser Echo
Ausgabe 51/2022
Seite 4
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Weihnachtsgedicht

Gedanken zur Christnacht.

Ich säße am Kamin und schau in die Glut, das Feuer erwärmte mich, das täte mir gut.

Die Gedanken würden schweifen an früheres Glück,

an meine Kinderjahre, die nie kehren zurück. Denke an meine Eltern, wie alles früher war, auch an Oma und Opa, sie sind mir ganz nah.

Damals brannte auch Feuer, es erwärmte die Stub, von der Ofenplatte die Apfel, sie schmeckten so gut. Mit hölzernem Spielzeug, viel hatte ich Freud, man war beieinander und gönnte sich Zeit.

Ich lauschte dem Opa, wenn von früher er erzählte, wie er sich nach Schicht, auf dem Acker noch quälte. Oma und Mama richteten das Abendbrot, es war nicht so üppig wie heut, aber man litt keine Not.

Tags zuvor goss mein Vater mir noch Zinnsoldaten, die Mutter bereitete schon vor den Weihnachtsbraten. Auf der hölzernen Bank, hinterm Muldentisch, lag Omas Kater und pflegte sich.

Man war froh und zufrieden in Gemeinsamkeit, und hatte vor Weihnacht noch richtige Freud.

Sang Lieder vom Christkind und Tannenbaum, ich wollt, es wäre noch einmal wie damals und nicht nur ein Traum!

Otto Thiel