H. Eitzert Jubiläumsbild: sitzend v.l. Rolf und Simone Eitzert, Rolf Ruch, Waltraud Apel, Regina Budesheim, Ludwig Haas stehend v.l. Petra Ruch, Heike Eitzert, Kathrin Patryas, Horst Budesheim (komm. Vorstandsmitglieder)
Während des erstmals in dieser Form stattgefundenen Frühjahrsempfangs konnten die komm. Vorstandsmitglieder Heike Eitzert, Kathrin Patryas und Horst Budesheim verschiedene Sängerinnen, Sänger und Vereinsmitglieder für viele, viele Jahre der Vereinszugehörigkeit ehren.
Ludwig Haas für 65 Jahre
Rolf Eitzert, gleichzeitig Ehrenchorleiter, für 50 Jahre
Simone Eitzert, Regina Budesheim, Waltraud Apel und Rolf Ruch für jeweils 25 Jahre
Sinn und Zweck dieses Abends war, den Ehrungen einen würdigen Rahmen zu verleihen, aber auch Spaß und Freude zu haben, Erinnerungen aufleben zu lassen und Danke zu sagen für die Liebe und Treue zu einem nunmehr 114jährigen Chor.
Der GemCL konnte diese Ehrungen chormusikalisch unter dem Dirigat des Ehrenchorleiters Rolf Eitzert umrahmen und ausschmücken. Nach langer coronabedingter Pause, aber auch aus Mangel eines Chorleiters haben es die Sängerinnen und Sänger trotz alledem gewagt, das Chorsingen in Leimbach für diesen Anlass nochmals aufleben zu lassen. Rolf Eitzert, der selbst als Jubilar zu ehren war, ließ es sich nicht nehmen, den Chor nach langer Zeit mal wieder zu dirigieren, um den Chorgesang in Leimbach in Erinnerung zu rufen.
Für Horst Hofmann (70 Jahre), Anni Wiegand (60 Jahre) und Sanga Wunderlich (25 Jahre) werden die Ehrungen nachträglich erfolgen, sie konnten aus verschiedenen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen.
Heike Eitzert konnte am Sonntag, 26. März zahlreiche Vereinsmitglieder begrüßen und willkommen heißen, darunter auch Bürgermeister Daniel Iliev, der gleichzeitig auch Grußworte an die Anwesenden richtete in der Hoffnung, dass der Chor doch noch durch eine neue Vereinsführung bestehen bleiben kann, um ein Stück Kulturgut in Leimbach auf weitere Jahre am Leben zu erhalten. Erst, wenn etwas weggebrochen ist und vermisst wird, wird einem deutlich, was fehlt.
Nach einem gemeinsamen Abendessen ließ es sich H. Eitzert nicht nehmen, auf die vergangenen 30 Jahre rückblickend auf die vielen Veranstaltungen und schönen Momente hinzuweisen. In kleinen Anekdoten sollten die Erinnerungen aufleben und kamen den Anwesenden deutlich vor Augen. Mit Freude und Lachen kamen gar manche lustigen Begebenheiten zurück.
H. Eitzert konnte eine Abhandlung der umfangreichen Veranstaltungen wiedergeben (nachstehend auszugsweise zusammengestellt):
Was haben wir mit dem letzten aktiven Vorstand über Jahrzehnte alles bewirkt, auf den Weg gebracht und für die hiesige Bevölkerung möglich gemacht.
Ich denke hier insbesondere an die vielen Seniorennachmittage, bei denen wir selbst Programm geführt und die Menschen zum Lachen gebracht haben. Unsere Kinder, die seinerzeit musikalisch mit Instrumenten und Stimmen aktiv waren, haben uns ihr Können zum Besten gegeben. Der damalige Kinderchor mit Pfarrer Wachter, der Heringer Schulchor mit Uli Meiß, die Flötengruppe mit Dagmar Mehnert, die Keyboard-Vorträge, die Klänge des Ambosses, der zur Ambosspolka geschlagen wurde, das Mandolinenorchester Bebra/Weiterode, der Shanty-Chor Bad Hersfeld und der Frauenchor „Rabinuschky“.
Und, wisst Ihr noch als der Holzmichl kam, das Christkind aus dem Nebel die Kinder beschenkt hat, die Glocken von Rom erklangen, das Männerballett in Tutu-Röckchen begeisterte, die Männermodenschau die Grazien nur so strahlen ließ, das Erbsenbittelchen oder das Gänseblümchen und so viele Sketche die anwesenden Gäste begeisterten. Die gesanglichen und tänzerischen Einlagen, u. a. durch die Leimbacher Musikanten, die aufwendig gestaltete Dekorierung des Saales, die selbstgebastelten Präsente für die Seniorinnen und Senioren.
Ach, was hatten wir für Freude beim Herstellen dieser besonderen Kleinigkeiten, wie die Weihnachtsbaumdeko, die weih Tischdeko, die Präsente für die Seniorinnen und Senioren, die selbstgebackenen Kuchen und Torten. Viele Vorträge wurden auch für Familienfeiern gebucht. Ich denke da nur an Stefan Mross mit seiner Trompete und Stefanie Hertel mit ihrer liebreizenden Stimme, die Comedian Harmonists mit dem „kleinen grünen Kaktus“, die Wildecker Herzbuben, die Kessen 5 mit ihren Songs oder der „Maschendrahtzaun“, gekonnt humorvoll rübergebracht. Dieser Nachmittag wurde - kaum war er vorbei - schon im nächsten Jahr erwartet. Der Saal war immer voll, die Menschen waren zufrieden, erwartungsvoll, was kommen mag. Das Publikum war begeistert und zufrieden, heute muss man sagen, dass viele von ihnen nicht mehr leben und wir selbst schon zu den Seniorinnen und Senioren gehören und in der Form so nicht wieder kommen wird, da das Interesse nicht mehr da ist, der Zusammenhalt so nicht mehr gewünscht und gelebt ist. Feiern JA, aber in einer anderen Version, auseinandergehen ohne Verpflichtungen.
Die wunderschönen Hundswinkelfeste nicht zu vergessen, großer Aufwand - jedes Jahr etwas mehr, die Gottesdienste, der Kuchenverkauf, was haben wir nicht alles dorthin geschafft. Heute nicht mehr denkbar. Die Königin der Herzen wurde gekrönt, Wetteinlösungen haben stattgefunden. Die Blumensträuße für die Gottesdienste wurden selbst gepflückt, teilweise sogar aus dem Landecker Land, was haben wir alles in den Hundswinkel geschafft, ja, jedes Jahr ein wenig mehr, wenn man bedenkt, wie einfach alles mal angefangen hat. Mit Bohlen, Steinen und Brettern wurden Sitzgelegenheiten hergestellt, die gekühlten Getränke wurden anfangs aus der damaligen Kühlanlage stündlich geholt, danach haben wir ein Aggregat von den Stadtwerken bekommen, Alwins Kühlwagen wurde angeschlossen. Weit über Leimbach’s Grenzen kamen die Gäste, Sängerinnen und Sänger anderer Vereine, um mit uns zu feiern. Selbst das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft haben wir in Gottes freier Natur sehen können, was haben wir gelacht und gefeiert, als das Golden Goal durch Brinkhoff fiel und Deutschland die Weltmeisterschaft gewann.
Das Einsammeln der Weihnachtsbäume, die Hutzelfeuer mit den verschieden gestalteten Umzügen, u. a. mit dem „Hutzelmännchen“, den Hexen, die „Sackfrauen“ mit ihren Streifengewändern (hier hatten wir sogar die Titelseite der HZ gefüllt), die Teufelinnen, die tollen Ideen, die wir umsetzen konnten. Es war einfach schön. Einmal hat mich Rolf im Trieber gefahren, weil ich mir einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Ich war nicht nach Hause gegangen, ich war mitten unter euch. Am nächsten Tag bin ich wieder zur Arbeit, nachdem sich der Arzt meine Wade angeschaut hat. Heute kann ich darüber Lachen, damals war mir’s eher zum Weinen.
Die Stadtfestumzüge, die wir mit Motivwagen mitgestaltet haben, ob seinerzeit mit der Leimbacher Spinnstube, den Grenzposten Ost und West, die geschichtsträchtige Mitwirkung beim Umzug zur 850-Jahrfeier in Heringen „Adelsstand, Bauerngewand, Narrengewand“ mit dem Hochzeitszug, Bauern, Mägde und Knechte, die Leimbacher Hoffnarren, die Zeitzeugen in einer Pferdekutsche, die vielen lustigen Sprüche, die auf das alte Leimbach hinwiesen, und noch vieles mehr. Die Weinschenke, die wir in der Stadtfeststraße hatten, das Essensangebot mit eigenen Kreationen „Walpurgis Lachshappen, Piroschkas Paprika-Happen, Hofnarr’n Bärlauch-Happen“ die Verkleidungen, die musikalische Unterhaltung mit Akkordeon (Bajazzo, Unter den Kastanien, Das alte Mühlrad und so viele Weisen).
Die Sängerfeste, die wir besucht haben. In Ziegenhain sind wir gewesen, unsere Zelterplakette konnten wir in Langenselbold unter Beifall der eigenen Sängerinnen und Sänger in Empfang nehmen. Die interessanten und wunderschönen Sängerfahrten, die ich gar nicht alle aufzählen kann.
Die Vereinsjubiläen, die wir groß gefeiert haben. Das Imposanteste war das 100jährige Bestehen mit großem farbenfrohen Umzug durch Heringens Straßen, aber auch unsere Festschrift, die das gesamte Chorwesen von 1909 bis 2009 beinhaltet, durch Werbeanzeigen finanziert. Die neue Sängerkleidung, die äußerst gut angekommen ist.
Ja, und da waren auch noch die Kartoffelfeste mit Traktoren und Oldtimern, den damaligen „Fulda Highländern“, der Irish-Folk-Musikgruppe, der Trachtenkapelle Großentaft, den Jagdhornbläsern Bad Hersfeld uvm.
Erinnerungswürdig ist auch die seinerzeitige Wette mit Alwin Hofmann, unserem damaligen Caterer während des Familienabends in 2004, zwei neue Mitglieder im Verein aufzunehmen? Wer hat die Wette gewonnen? Nämlich ich, zwei Mitglieder waren über die Tombola gefunden. Eigentlich drei, denn Gerda Hebeler hatte Herzerbarmen und ist seitdem dabei. Zu diesem Ereignis hatten wir einen eigens selbstverfassten „Narren-Song“ vorgetragen, mit Unterstützung der Teufelsgeige, das Publikum war begeistert. Ach, wie war das schön.
Die Faschingssingstunden, die mit kleinen Programmen, Büttenreden und Sketchen gestaltet wurden. U. a. haben wir unseren Horst zum Ritter Horst vom Tannenhof geadelt. Die schönsten Kostümierungen wurden gezeigt, jung und alt hat mitgemacht. Humorvoll haben wir die tollsten Lieder geschmettert. Das leibliche Wohl kam nie zu kurz, auch nicht bei unserer Silvesterparty, da hatten wir ein Buffet vom Feinsten, alles von den eigenen Leuten mitgebracht. Und unser Musiker hieß Kurt. Spielen konnte er leidlich, doch Spaß hatten wir zum Umfallen.
Zum Abschluss ihrer Ausführungen machte H. Eitzert noch auf die am 20.06.2023, 18.00 Uhr, stattfindende Jahreshauptversammlung aufmerksam und lud schon alle herzlich ein.
Leimbach, 30.03.2023