Vor dem Vereinsraum des Heimat- und Verkehrsvereins Kleinensee wurde am Samstag, dem 12. April kräftig geschaufelt, gepflanzt und gestaltet – doch was hier entstanden ist, ist kein gewöhnliches Blumenbeet. Statt der üblichen bunten Blütenpracht, die direkt ins Auge sticht, wurde ein sogenanntes Magerbeet mit Totholzelementen angelegt. Was auf den ersten Blick vielleicht noch ungewohnt oder gar unfertig wirken mag, ist in Wahrheit ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt – und ein spannendes Experiment zum Beobachten und Staunen.
Ein Magerbeet basiert auf nährstoffarmem Boden – das Gegenteil dessen, was man im klassischen Ziergarten anstrebt. Genau diese kargen Bedingungen sind es jedoch, die vielen heimischen Wildstauden und spezialisierten Insekten Lebensraum bieten. In nährstoffreichen Böden würden diese Pflanzen schnell überwuchert werden – hier jedoch haben sie die Chance, sich durchzusetzen und ihre volle Schönheit zu entfalten.
Ergänzt wird das Beet durch Totholz – das scheinbar tote Holz ist in Wirklichkeit ein Biotop für sich: Käferlarven, Wildbienen, Pilze und viele andere Organismen finden hier Unterschlupf, Nahrung und Lebensraum. Zusammen entsteht so ein kleiner, ökologisch wertvoller Lebensraum, der später nicht nur optisch, sondern vor allem ökologisch bereichert.
Derzeit sind die jungen Pflanzen noch klein und das Gesamtbild wirkt zurückhaltend. Doch mit ein wenig Geduld wird sich das Beet im Laufe der nächsten Monate in ein lebendiges Mosaik aus Blüten, Insekten und natürlichen Strukturen verwandeln. Schon jetzt lässt sich der Prozess beobachten – und lädt zum Hinschauen, Mitdenken und Nachahmen ein. Jede kleine Fläche kann einen Unterschied machen.
Der QR-Code führt zu einer Auflistung der Pflanzen (NaturaDB), die eingesetzt wurden, und zeigt auch die Wichtigkeit für die Insekten. Klickt gerne mal drauf.
Ein großes Dankeschön gilt unseren Mitgliedern Birgit und Frank, mit deren Hilfe und Expertise dieses Projekt professionell umgesetzt werden konnte.