Das Mahnmal Bodesruh wurde am 17. Juni 1964 durch den damaligen Ministerpräsidenten Dr. Zinn und dem Landrat Edwin Zerbe eingeweiht. Unter dem link: hr Retro | hessenschau : Tag der Deutschen Einheit 1964 | ARD Mediathek kann sich jeder die Eröffnungsfeier anschauen.
Schon nach 3 Monaten wurden bei einer Kontrolle etliche Bauschäden festgestellt. So waren die Armierungsdrähte der unverputzten Wände schon gerostet. Auch die Treppe zeigte erste Spuren unsachgemäßer Arbeit. Einige Arbeiten wurden im Laufe der Jahrzehnte schon durchgeführt. So wurde auch die Treppe komplett erneuert.
Die beiden Bau-Segmente des Turms, von dem Bildhauer Wilhelm Hugues aus Kassel entworfen und von Architekt Karl Schumann aus Bad Hersfeld geplant, dokumentieren die Teilung Deutschlands, die dazwischen liegende und zum Aussichtspunkt führende Treppenkonstruktion sollte die bestehenden und bleibenden Verbindungen symbolisieren. Es waren Kleinenseer Spätheimkehrer, die den Plan entwickelten, ein Mahnmal zu errichten. Wilhelm Krapf, seinerzeit Bürgermeister der Gemeinde Kleinensee, griff diesen Gedanken auf. Der Bauantrag wurde am 28.6.1963 genehmigt, die Baukosten von rund 55.000 DM teilten sich das Land Hessen, der Landkreis und die Gemeinde Kleinensee als Bauherr.
Mit der Einheit Deutschlands verlor Bodesruh nach und nach an Bedeutung. Da der Ort nun weniger besucht wurde, häuften sich Fälle von Vandalismus, und der Ort fiel in einen Dornröschenschlaf.
Mahnmale von Gestern können durch eine kluge Neuinterpretation auch in Zukunft einen Zweck erfüllen: Sie erinnern uns daran, Unrecht nie als gegeben hinzunehmen.
Zitierweise: Maximilian Kutzner, "Das Einheits-Mahnmal Bodesruh" in: Deutschland Archiv, 25.04.2024, Link: www.bpb.de/547842/
Das Einheits-Mahnmal Bodesruh | Deutschland Archiv | bpb.de
Seit 2022 wird versucht, dieses Bauwerk zu renovieren! Da wir aber in „Deutschland“ leben und der Turm seit kurzem auch als Denkmal eingestuft wurde, ist es sehr problematisch.
Da auch die Denkmalschutzbehörde ein eigenes Gutachten erstellen möchte, wird sich die Renovierung noch einige Zeit hinziehen.
Eine Feier zum 60-jährigen Jubiläum am 17. Juni wird es voraussichtlich nicht geben, da der Turm jetzt gesperrt ist!
Früher machte man sich lustig über die „Schwarzenbörner Streiche“, heute lacht die Welt über ganz Deutschland.