Heringen. „Wer war Fritz Kittel?“ – diese Frage war Antrieb und Motivation der Schriftstellerin Esther Dischereit. Schließlich war er der Mann, der ihre Mutter Hella Zacharias und die Schwester Hannelore während der NS-Zeit versteckte und damit vor dem sicheren Tod bewahrte. Ihr Weg führte Dischereit während ihrer Recherchen in die Kali-Stadt nach Heringen, wo Sie auf die Nachfahren Fritz Kittels traf. Aus diesen Treffen, Recherchen, Fragen und Antworten entstand eine Ausstellung, die nach Stationen in Berlin und Chemnitz nun in Heringen (Werra) Halt macht.
Eröffnet wurde die Ausstellung am 15. Juni im Werra-Kalibergbaumuseum von Bürgermeister Daniel Iliev sowie Johannes Zapp (Vorsitzender Förderkreis Werra-Kalibergbau-Museum). Beide verdeutlichten die Wichtigkeit der Zivilcourage, insbesondere in diesen aufgeladenen Zeiten. Sie freuten sich, dass so viele Besucherinnen und Besucher, u.a. Landtagsabgeordnete aus Hessen und Thüringen (Tanja Hardtdegen und Dorothea Marx) den Weg in das Museum gefunden haben. Ebenso erinnerte Landrat Torsten Warnecke daran, dass die Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei und es Tag für Tag um die Sicherung unseres freiheitlich-demokratischen Zusammenlebens ginge. Nachdem der Volkschor Frohsinn unter der Leitung von Petra Heckmann für die musikalische Umrandung sorgte, gaben Dr. Susanne Kill, Esther Dischereit sowie die Tochter Fritz Kittels Ernestine Dickhaut Einblicke in die Zusammenstellung der Ausstellung. Sie nahmen die Besucherinnen und Besucher mit auf eine faszinierende und oft bewegende Reise auf der Suche nach der Antwort: „Wer war Fritz Kittel?“.
Die Ausstellung der Deutschen Bahn „Wer war Fritz Kittel – ein Reichsbahnarbeiter entscheidet sich – zwei Familien 1933 bis 2022“ nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise der Zivilcourage von Sorau nach Heringen und beleuchtet ebenso kritisch die Rolle der Deutschen Reichsbahn während der NS-Zeit. Die Ausstellung kann vom 16. Juni – 16. Juli 2023 im Werra-Kalibergbau-Museum (Dickesstraße 1, 36266 Heringen) zu den Öffnungszeiten Donnerstag – Sonntag, 14 bis 18 Uhr, besucht werden. Nähere Infos unter www.kalimuseum.de.