Die Kirmes wird allgemein im Herbst gefeiert, wenn der Hauptteil der Jahreszeit bewältigt und die Ernte eingebracht ist. Man nimmt an, dass die Kirmes auf ein altes vorchristliches Herbstfest [nord.: Haustblót ≙ Herbstopfer] zurückzuführen ist. Erst sehr viel später wurde daraus dann die Kirchweih, d. h. das Erinnerungsfest an die Kircheneinweihung. Die vielen ausgelassenen Feste der einzelnen Dörfer hat man dann auf den Herbst in kurzen Abständen zusammengelegt, da die weltlichen Feiern die kirchlichen Feiern bald überwogen
Im Mittelalter wurde dieses religiöse Fest gefeiert, wenn eine neue Kirche geweiht wurde. Nach der Weihe folgte ein Volksfest mit Markt und Viehverkauf. Heutzutage gibt es verschiedene regionale Bezeichnungen wie “Kerb,” “Kerwe,” “Kermes” oder “Kemmes” für die Kirmes.
Die Kirmes hat auch in unserem kleinen Dorf eine lange Tradition! Seit wann sie gefeiert wurde, ist nicht überliefert, aber man kann von einer langen Zeit ausgehen.
Die erste Kirmes nach dem Krieg war für alle etwas Besonderes, denn das Leben begann wieder in etwas Normalität zu verlaufen. Waren die Zeiten auch hart, so freute man sich auf einige schöne Stunden bei Musik und Tanz.
In Kleinensee wurden viele schöne Kirmesfeiern durchgeführt. Die besondere Lage unseres Dorfes und die Gemeinsamkeit der Einwohner waren etwas Besonderes.
Die zahlreichen Vereine haben jedes Jahr abwechselnd für die Durchführung gesorgt. Am Anfang mit den ortsansässigen Wirten “Knies Schorsch”, “Hann Jerch” und “Schusterhans”.
Später mit den größeren Anbietern wie Bornkessel usw.
Der Saal von Knies war der Treffpunkt für die Kirmesgesellschaft, später das Dorfgemeinschaftshaus.
Dort war der Anbau eines Zeltes nötig, um den vielen Besuchern Platz zu bieten.
Vor der Theke stand man in Dreierreihen, die Tanzfläche war immer überfüllt und die Musiker brachten die Gesellschaft in Schwung.
Heute sind das alles schöne Erinnerungen für Diejenigen, die es miterlebt haben.
Auf den Pferden sitzen Mathilde Vogt und Hans Kraus.