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Mitteilungsblatt Heringen
Ausgabe 3/2023
Vereine und Verbände
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In Kleinensee gab es früher seltsame Straßennamen!- Hosenlumpen Gasse

Von unseren Eltern und Großeltern hörten wir manchmal den Ausspruch: „ Mäi gänn hit in de Huusenläimbersgass“ (Kleinensee`r Platt – Schwierig zu sprechen und ganz schlecht zu schreiben.)

Mir war eigentlich nie bewusst, dass der Straßenname „Hosenlumpen Gasse“ eine offizielle Bezeichnung war und sogar ein Straßenschild hatte.

Jedoch habe ich in alten Katasterbüchern diese Bezeichnung mehrfach gefunden. Es mussten also in Vorzeiten besonders viele Menschen in dieser Straße mit dem Sammeln von Altkleidern beschäftigt gewesen sein.

Wenn man im Internet nach Hosenlumpen sucht bekommt man einige Ergebnisse: z.B. Hosenlump ist ein altes, heute nur noch selten gebräuchliches, Schimpfwort.

Es bezeichnet jemanden, der in zerlumpten Hosen herumläuft.

Ich glaube, die Bezeichnung in Kleinensee geht mehr auf die wichtigen Kleidersammler zurück die für die Herstellung von Papier zuständig waren.

Der Begriff „Haderlump“ geht zurück auf eine Bezeichnung für den Lumpensammler, eine als Fahrendes Volk umherziehende Personengruppe, die abgetragene Kleidungsstücke sowie Stoffreste und -fetzen, sogenannte „Hadern“ bzw. „Lumpen“, bei der Bevölkerung sammelte oder auch aufkaufte und diese an Papiermühlen veräußerte. Seit dem Mittelalter bis hinein ins 18. Jahrhundert bildeten Hadern aus Leinen, Hanf oder Baumwolle – zusammen mit Spinnerei- und Seilereiabfällen – den einzig verfügbaren Faserrohstoff bei der Herstellung von Papier.

Quelle: Haderlump – Wikipedia