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Mitteilungsblatt Heringen
Ausgabe 3/2024
Vereine und Verbände
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Vortrag „Der Kupferschieferbergbau im Richelsdorfer Gebirge (1935-1955)“

Am 26. Januar lädt der Förderkreis Werra-Kalibergbau-Museum e.V. um 20.00 Uhr zu einer kostenfreien Vortragsveranstaltung in das Heringer Martin Luther Haus (Friedrich Ludwig Jahn-Straße 3) ein. Im Rahmen Vortrags wird Andreas Rehs über den Kupferbergbau im Richelsdorfer Gebirge (1935-1955) berichten.

Im Richelsdorfer Gebirge hat der Abbau von Kupferschiefer eine jahrhundertelange, bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückreichende Tradition. Nach einer Blütezeit bis ins 19. Jahrhundert hinein fand der Abbau allerdings nur noch sporadisch und im geringen Umfang statt. Das änderte sich in den 1930er Jahren grundlegend, als er im großen Umfang wieder aufgenommen wurde. Diese letzte Phase des Bergbaus steht im Mittelpunkt des mit vielen Fotos, Grafiken und Karten angereicherten Vortrags von Andreas Rehs.

Binnen weniger Jahre hat sich damals das Bild der Region maßgeblich geändert. Grubenanlagen wie der Wolfsberg bei Iba, der Schnepfenbusch bei Bauhaus, der Reichenberg-bei Dens, und der Wetterschacht bei Weissenhasel wurden neu gebaut oder stark erweitert. Für die Belegschaft entstanden spezielle Siedlungen in Nentershausen, Sontra, Solz und Cornberg. Auf dem Brodberg bei Sontra wurde auf der grünen Wiese die Hessenhütte als zur Verhüttung des Kupfererzes errichtet. Ihr Rohmaterial hat sie über ein Netz von Drahtseilbahnen von den Gruben erhalten. Schließlich würde die Hütte mit einer eigens erbauten Anschlussbahn in Sontra an das bestehende Eisenbahnnetz angebunden.

Der Wiederbelebung des Abbaus stand in einem engen Zusammenhang mit der damals herrschenden nationalsozialistischen Ideologie, nach der Deutschland möglich unabhängig von der Einfuhr von Rohstoffen werden sollte. Dass die Investitionen in den Richelsdorfer Bergbau eigentlich von Anfang an unwirtschaftlich waren, zeigte sich schon schnell nach dem Ende der Nazidiktator. Bereits Mitte der 1950er Jahre kam das Ende und die letzte Tonne Kupferschiefererz wurde gefördert.