Dieses Modell einer hölzernen Wasserleitung gehört Wolfgang Maus. Er hat damals beim Straßenbau 2005 in der Feststraße ein Meterstück sichergestellt. Den Rest dieses Stückes überlässt er dem HVV! Wir werden demnächst auch so ein schönes Ausstellungsstück herstellen.
Diese Wasserleitung ist ca. 150-200 Jahre alt und es ist nicht sicher welche Verbindung damit hergestellt wurde. Da die Herstellung dieser Röhren eine aufwendige und teure Arbeit gewesen ist, liegt es nahe sie in die Wasserversorgung des Gutshofes zu verorten.
Ein Deichel, Teuchel, Deuchel, – in der Schweiz – Tüchel, Dünkel oder Pipe (vlat: pipa, Röhre), ist eine durch zentrales Durchbohren eines Baumstammes gefertigte Holzröhre, die in vorindustrieller Zeit besonders in wald- und wasserreichen Gegenden Mitteleuropas weithin als Wasserleitung verlegt wurde. Diese wurden als Röhrwasser bezeichnet, in Sachsen auch als Röhrfahrt, in Franken teilweise als Röhrenfahrt und im Harz als Wasserreise.
Die Herstellung eines Deichels verlangte von den Handwerkern großes Geschick. Der Bohrer wurde exakt waagerecht geführt und der Baumstamm auf einem Holzwägelchen über hölzerne Schienen bewegt. Bei modernen Bohrmaschinen sorgen das durchgehende Gewinde und die Drehgeschwindigkeit dafür, dass die Späne beim Bohren aus dem Loch nach außen transportiert werden. In vorindustrieller Zeit konnte man aber noch nicht zwei Meter lange Eisenstangen mit durchlaufendem Bohrgewinde herstellen. Da man deshalb tiefer bohren musste, als das Gewinde lang war, musste das Bohren bereits nach wenigen Umdrehungen unterbrochen werden, um zunächst den Bohrer mit den sich dahinter stauenden Spänen herauszuziehen und dann neu anzusetzen.
Vor dem Aufbohren wurden die im Saft geschlagenen Holzstämme, vorzugsweise aus harzreichen Kiefern oder Tannen,[3] je nach Verfügbarkeit aber auch Eichen, mit ihrem geraden Schaft in Teichen und Weihern (Deichelweihern) gelagert. Hier konnten frische Stämme luftdicht und sicher vor Feuchtigkeitsschwankungen – damit während der Aufbewahrung keine Trockenrisse entstanden – bis zum Bedarf „auf Lager“ gehalten werden.
Um eine Holzröhre von drei bis meistens vier Metern Länge herzustellen, musste der Holzstamm von beiden Seiten aufgebohrt werden, was eine genaue Führung verlangte.
Quelle: (WIKIPEDIA)