Seit einigen Jahren beschäftigen sich die Stadt Heringen und der Heimatverein Kleinensee mit der Frage, wie es mit dem Mahnmal Bodesruh weitergeht. Der bauliche Zustand ist renovierungsbedürftig.
In diesem Jahr wurden umfangreiche Fördermittel für die bauliche und museale Neugestaltung des Mahnmals Bodesruh bewilligt. Ziel ist es bis 2024, zum 60jährigen Jubiläum der Einweihung, die Maßnahmen abzuschließen.
Die museale Neuinwertsetzung ist bereits gestartet. Die Geschichtsmanufaktur Kutzner & Lotz wurde damit beauftragt, ein neues Konzept für die Darstellung und Aufbereitung von Informationen rund um die Geschichte des Mahnmals und der Region zu erarbeiten. Bis Mitte des kommenden Jahres soll das Neukonzept vorliegen.
Es setzt besonders auf die Teilhabe der Menschen in Heringen, Kleinensee und Großensee. Die Bevölkerung wird laufend über den Fortgang des Projekts informiert und kann sich direkt an der Erarbeitung von Inhalten beteiligen. In Kürze wird am Mahnmal Bodesruh ein „Briefkasten der Erinnerung“ installiert. Hier können Einheimische und Besucher notieren, welche Erlebnisse sie mit dem Ort und der gesamten Grenze verbinden, was sie sich von dem neuen Erinnerungsort wünschen und welche Themen sie besonders wichtig finden. Einen digitalen Briefkasten wird es auf der Website der Stadt Heringen geben.
Im kommenden Jahr sind umfangreiche Gespräche mit Zeitzeugen aus der Region geplant. Die Interviews werden von der Geschichtsmanufaktur Kutzner & Lotz zusammen mit dem HVV geführt.
Ziel ist es, die Erinnerungen an das Alltagsleben im Grenzgebiet zu konservieren und für die Nachwelt zu erhalten. Ausschnitte der Gespräche werden bei der Gestaltung des Museumskonzepts am Mahnmal Bodesruh Verwendung finden. Daher sind alle Interessierten aufgerufen, sich zu melden, wenn sie als Zeitzeugen zur Verfügung stehen.
Jeden Freitag ab 16 Uhr kann der Vereins- und Archivraum HVV Kleinensee besucht werden.
Das Gesamtkonzept der musealen Neugestaltung zielt auf eine Mischung aus digitaler und analoger Nutzung ab. Das Smartphone soll zum wichtigsten Hilfsmittel werden, um Inhalte wie Bilder, Texte und Videos abzurufen. Doch weiterhin wird es auch einige Schautafeln geben. Die Neuinwertsetzung des Mahnmals soll den historischen Ort für die Menschen in der Region und für Touristen wieder attraktiver machen.