Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in einer schnelllebigen Welt, geprägt von Medien, wie z.B. YouTube und TikTok, haben wir in unserer Kindertagesstätte Herfa einen tollen Weg, gefunden die Kinder neben Büchern regelmäßig in eine fantasievolle Welt, ganz ohne technische Unterstützung eintauchen zu lassen. Das Kamishibai, was übersetzt so viel wie Erzähltheater heißt,ermöglicht uns Geschichten durch große Bildkarten vorzutragen.
Es ist ein großer Holzrahmen mit zwei Türen zum Öffnen und Schließen, in dem große Bildkarten ihren Platz finden. Seinen Ursprung hat das Kamishibai in Japan. Dort wurde es bereits im zwanzigsten Jahrhundert von Händlern genutzt, welche durch Erzählungen zu den Bildkarten im Holzrahmen den Verkauf ihrer Süßigkeiten angekurbelt haben. Seit ca. 10 Jahren ist das Kamishibai, auch hier zu Lande in der pädagogischen Arbeit nicht mehr wegzudenken. Es ist ein tolles Werkzeug Bildgeschichten lebendig zu gestalten. Gerade in Kinderkrippen und Kindertagesstätten unterstützt das Kamishibai auch die Förderung der Sprachentwicklung. Es weckt nämlich nicht nur das Interesse zuzuhören, es lädt die Kinder ebenfalls dazu zu ein, aktiv mitzumachen, in dem sie selbst erzählen, was auf den Bildkarten alles zusehen ist. In unserer Kindertagesstätte Herfa ist es mittlerweile ein festes Ritual, dass sich die Kinder mit Decken und Kissen eine entspannte Atmosphäre schaffen. Dann wird das Kamishibai in Augenhöhe der Kinder aufgebaut, so dass alle einen guten Blick darauf haben. Zu Beginn erklingt bei uns eine kleine Glocke. Sie signalisiert, dass die Geschichte nun anfängt und die Kinder endgültig zur Ruhe kommen sollen. Anschließend öffnet ein Kind die Türen des Theaters und die Erzieherin startet den ersten Geschichtenabschnitt, passend zum ersten Bild im Kamishibai, vorzulesen. Nach und nach wird jeweils die vorderste Karte herausgezogen, so dass ein neues Bild zum Vorschein kommt und die Geschichte weitererzählt werden kann. Nach der letzten Karte erklingt erneut die kleine Glocke, die das Ende der Geschichte signalisiert. Nun werden die Türen des Erzähltheaters
wieder von einem Kind geschlossen. Für uns Erzieherinnen ist es immer wieder toll zu sehen, wie gut sich unsere Kinder auf
die Geschichten einlassen können, sich beteiligen, aber auch gleichzeitig zur Ruhe kommen.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass wir Ihnen einen kleinen Einblick in unseren Kita-Alltag geben durften und vermitteln konnten, dass in unserer heutigen
Zeit auch Althergebrachtes unsere Kinder noch begeistern kann.