Nach alten Aufzeichnungen war das Gut in Kleinensee ein Lehensgut, zu dem ein Grossteil der Ländereien in der Gemarkung und etwa 100 Morgen Wald gehörten.
Noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Einwohner von Kleinensee dem Gutsherrn dienstverpflichtet.
Die erste Erwähnung über dieses Gut fand man in einem Schreiben, das 1437 Margarete von Heringen an die Kreuzberger Äbtissin richtete. Sie schrieb, dass sie ihr ererbtes Gut am See, Hopfenberg genannt, ihrem Schwager Kurt von Romerode, der 1437 in Wenigentaft lebte, erblich verkauft habe. Zuvor sei dieses Gut schon an die Romerod zu Wildecke (also vor 1413!) teilweise versetzt gewesen.
Im Grenzregelungsvertrag zwischen Hessen und Thüringen-Sachsen im Jahre 1562 erhielt der Landgraf die Gerichtsbarkeit über den See und zwei „Vischers Heusern zum kleinen Sehe“ zugestanden. Das Gut, aus dem sich das Dorf entwickelte, gehörte zum Amt Gerstungen.
Erst im Jahr 1733 wurden die Verträge zwischen dem Landgrafen v. Hessen und dem Herzog v. Sachsen-Eisenach geschlossen, die in einem Austauschverfahren allem ein Ende bereiteten und den Anfang zu neuer territorialer Bildung machten.
So fiel z.B. der gesamte mit Gut Kleinensee zusammenhängende Besitz an Hessen.
Mit Abschaffung der Leibeigenschaft (1841 in Kurhessen) war auch der ehemalige Frondienst der Bauern abgeschafft und durch den Handdienst ersetzt worden.
Von 48 „Baustätten“ (Höfen) mussten jährlich 72 Tage Handdienst geleistet werden, eine Arbeit, die die Bauern sicherlich nur mit Widerwillen durchführten, auch wenn der Lehnherr verpflichtet war, jedem einen Teller Erbsensuppe und einen Haustrank zu verabreichen.
Das Gutshaus wurde im 19. Jahrhundert durch Brand zerstört und danach wieder aufgebaut.
Letztes erhaltenes Inventarstück des alten Gutshauses ist ein schwerer Kronleuchter, der heute im Schiff der Kirche von Kleinensee als Lichtquelle dient.
| Karl Philipp Ludwig von Vultee | 1794 |
| Major Conrad Heinrich von Krosigk | 1901 - 1907 |
| Baron Thilo von Bodenhausen | 1907 - 1921 |
| Generalleutnant Lepper | 1921 - 1926 |
Ob das Rittergut schon 1891 verkauft wurde, kann noch nicht belegt werden.
Quelle des Zeitungsausschnittes von 1891:
Hochschul- und Landesbibliothek Fulda