Im Hessisch-Thüringischen Erbfolgekrieg, der vom 12. bis zur 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts dauerte, ging es den beiden Fürstenhäusern um Macht und Besitz. Die beiden hessischen Klöster Hersfeld und Fulda beteiligten sich ebenfalls intensiv an diesen Intrigen und Auseinandersetzungen. Große Teile des Gebietes östlich der Werra - von Berka bis Zillbach und von Sallmannshausen bis Kleinschmalkalden - waren unter den Einfluss des Klosters Hersfelds gekommen. Der Abt des Klosters Fulda bemächtigte sich hingegen vieler Thüringer Orte westlich der Werra, von Gerstungen über Dankmarshausen bis nach Großensee.
1354 schlossen der hessische Landgraf Friedrich der Strenge (III.), Landgraf Balthasar von Thüringen, der eigentlich ein Wettiner (Sachse) war und der Abt Johann von Hersfeld einen sogenannten „Vergleich“. Sie vereinbarten, das gesamte „Ampt zu Breidenbach“ mit dem dortigen Kaysergut (auch als Rittergut bezeichnet) mit allen Rechten gemeinsam zu besitzen und durch jeweils einen eigenen Vogt zu verwalten. Eine solche Verwaltungsform wird als „Kondominat“ bezeichnet. Diese Vereinbarung hielt trotz vieler teils auch militärischer Auseinandersetzungen und Rechtsstreitigkeiten bis zum Jahre 1733.
Berka wurde Verwaltungssitz des hessischen bzw. hersfeldischen Vogtes im Amt. Er residierte im „Hessischen Amtshaus“ am Markt 8, welches noch heute als „Storchenbäckerei“ bezeichnet wird, obwohl das Dach des Hauses seit vielen Jahren kein Storchennest mehr trägt.
ungeklärt.
Die Waldenberger-Amtsvögte mit ihren jeweiligen Familien haben über Jahrzehnte hinweg in ihrem Lehnsbesitz, dem Waldenberger Hof in der heutigen Lappengasse in Berka gewohnt.
Nach dem Ablauf der Kondominatszeit im Jahre 1733 einigte man sich in einem neuerlichen Vertrag wie folgt:
Das Fürstentum Hessen erhielt aus dem Amt Gerstungen die Orte Süß, Kleinensee, Bosserode und Rasdorf, aus dem Amt Breitenbach die Orte Dippach und Gospenroda.
Quelle: berka-waldenbergerhof.com