Viele kleinere selbständige Gemeinden hatten - ähnlich wie Erda und Hohensolms - nach dem 2. Weltkrieg Gemeindeschwestern beschäftigt. So betreute von 1937 bis Ende 1966 eine Gemeindeschwester die kranken und älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in Erda.
Nach deren Ausscheiden gelang es in Zusammenarbeit mit der Freien evangelischen Gemeinde Frankenbach, ab 01.08.1967 eine Gemeindeschwester für halbtags zu gewinnen. Die Freie evangelische Gemeinde überließ ihre in Frankenbach beschäftigte Schwester Gerda Weiß der Gemeinde Erda. Diese Schwester gehörte - wie die beiden nachfolgenden - dem Diakonieverein "Bethanien" in Solingen an. Für die Bereitstellung der Gemeindeschwester zahlte die Gemeinde Erda eine jährliche Entschädigung von 3.500,-- DM zuzüglich 18,-- DM monatlich für das Telefon.
Ab 01.10.1968 besaß die verantwortliche Schwester auch einen PKW. Am 01.04.1972 schlossen sich die damals selbständigen Gemeinden Erda, Hohensolms, Ahrdt und Groß Altenstädten zur Gemeinde Hohenahr zusammen. Die Gemeindeschwester wurde ab 01.01.1973 in ganz Hohenahr (außer Mudersbach und Altenkirchen) und Frankenbach eingesetzt. Zwischenzeitlich wurde die neue Gemeindeschwester Luise Kasemann tätig. Frau Kasemann schied Ende Oktober 1974 aus. Für die Zeit von Nov. ´74 bis Juni ´75 konnte keine Gemeindeschwester eingestellt werden.
Zum 15.07.1975 kam dann Schwester Emmi Roth für die Gemeinde Hohenahr zu uns. Ihre Wohnung befand sich damals in der Grabenstraße 20 im OT. Erda. Für das von der Gemeindeschwester zur Verfügung gestellte eigene Fahrzeug wurde ihr damals ein km-Geld von 190,-- DM monatlich gezahlt. Im Übrigen bekamen die Gemeinden des Landkreises Wetzlar zur damaligen Zeit Zuschüsse des Kreises zu ihren gemeindlichen Krankenpflegestationen. 1985 wurde die Schwesternwohnung von der Grabenstraße in die Goßbachstraße 4 (alte Schule) verlegt. Die ebenfalls dem Diakonieverein "Bethanien" angehörende Schwester Magdalene Zurmühl nahm die Vertretungen für Schwester Emmi Roth wahr. Schwester Emmi Roth schied im Oktober 1993 mit 65 Jahren aus. Die offizielle Verabschiedung und Ernennung zur "Ehrenbürgerin der Gemeinde Hohenahr" erfolgte am 05.11.1993. Nach dem Ausscheiden von Schwester Emmi Roth war eine Neubesetzung der Stelle durch den Diakonieverein "Bethanien" nicht mehr möglich.
Bereits Anfang der 90er Jahre gab es Überlegungen hinsichtlich der Zusammenschlüsse mit anderen Sozialstationen (z.B. mit Aßlar/Ehringshausen). Diese Zusammenschlüsse wurden seitens des Landes Hessen mit entsprechenden Zuschüssen gefördert, wenn die größeren Einheiten mindestens 20.000 Einwohner abdeckten.
Ein Zusammenschluß zwischen Aßlar/Ehringshausen und Hohenahr kam genau so wenig zustande, wie ein Anschluß an die Diakoniestation Gladenbach, wenn auch unterschiedliche Gründe maßgebend waren. Letztlich wurde auch seitens der verantwortlichen Gremien der Gemeinde Hohenahr für die Beibehaltung der von der Gemeinde getragenen Sozialstation votiert. Die örtlichen Kirchengemeinden sagten eine 25%ige Übernahme der nicht gedeckten Kosten zu.
Parallel zu diesen Gesprächen und Verhandlungen fand am 14.07.1993 auf Initiative von Bürgermeister Willi Netz die Gründungsversammlung des Fördervereins Sozialstation Hohenahr statt. Der Aufruf, der von den örtlichen Ärzten, den Pfarrern und den Vorsitzenden der Fraktionen in der Gemeindevertretung unterstützt wurde, war ein voller Erfolg. Zwischenzeitlich helfen rund 500 Mitglieder des Vereins mit Beiträgen und Spenden, die Arbeit der gemeindlichen Sozialstation abzusichern.
Wegen der enormen Nachfrage nach den Leistungen unserer Sozialstation musste die personelle Ausstattung kontinuierlich verbessert werden. Nachfolgerin von Schwester Emmi Roth war ab 01.10.1993 Schwester Erika Kulawik.
Im Frühjahr 1994 konnten erstmals Büroräume für die Sozialstation eingerichtet werden. Der Sitz der Sozialstation befand sich damals im Erdgeschoß des Wohngebäudes am Bauhof, Frankenbacher Straße 6.
Aufgrund der Einführung des Pflegegesetzes ergaben sich neue Forderungen an die Einsatzbereitschaft der Sozialstationen. Neben der "Rund-um-die-Uhr-Versorgung" war auch die Erbringung "hauswirtschaftlicher Leistungen" Voraussetzung, um als Vertragspartner der Pflegekassen anerkannt zu werden. Der am 25.05.1995 abgeschlossene Kooperationsvertrag mit dem Sozialwerk Hausfrauenbund Hessen
e.V. sicherte die Erbringung dieser hauswirtschaftlichen Leistungen durch die Sozialstation Hohenahr. Nach Erfüllung weiterer Vorgaben wurde auch unsere Sozialstation von den Pflegekassen in Hessen als Vertragspartner akzeptiert; der Versorgungsvertrag trat zum 01. April 1995 in Kraft.
Im Jahre 1995 kam die Krankenschwester Karina Lantelme - die jetzige Leiterin der Sozialstation hinzu. Stets wurde die Anzahl der Pflegekräfte verstärkt und weist mittlerweile zu dem großen Fuhrpark von fünf PKWs, zehn Pflegekräfte und acht hauswirtschaftliche Kräfte auf.
Zum 01.01.2017 zog die Sozialstation in neue und größere Büroräume in den Buchenweg 28-32.