Oberkirch, 23.08.2023 - Der Baufortschritt des Windparks Blasbach kommt weiter voran. Die Inbetriebnahme der Anlagen ist weiterhin bis Ende 2023 geplant. Produziert werden sollen rund 23.000 MWh Strom, was dem jährlichen Strombedarf von rund 9.000 durchschnittlichen 2-Personen-Haushalten in Deutschland entspricht. Mittlerweile sind die Fundamente der Windkraftanlagen fertiggestellt, auch die notwendigen Kranstellflächen wurden vorbereitet. Im weiteren Verlauf sind letzte Vorbereitungen für die Anlieferungen der Rotorblätter notwendig.
Strecke für die Anlieferung der Rotorblätter verschiebt sich
Die für den Transport der Rotorblätter notwendige Genehmigung von den zuständigen Behörden wird üblicherweise erst zwei bis drei Monate vor dem eigentlichen Transport beantragt. Die ursprünglich geplante Route über die B49 Richtung Wetzlar, dann durch Blasbach und die Serpentinen-Straße zur Windpark-Einfahrt am Altenberg, konnte jetzt von der zuständigen Stelle leider nicht freigegeben werden. Hintergrund ist der Zustand der Straßen, die die Befahrung mit einem Schwertransport nicht zulassen. Konkret geht es um mehrere sanierungsbedürftige Brücken entlang der B49 zwischen Gießen und Wetzlar, die die Befahrung mit dem Transport für die Rotorblätter nicht möglich machen. Das hat zur Folge, dass Alternativ-Routen für den Transport der Rotorblätter in Betracht gezogen werden müssen - der Transport aller weiteren Teile, wie beispielsweise Turmteile, ist davon nicht berührt.
Spezialfahrzeug zum Transport von Rotorblättern notwendig
Bei der Prüfung alternativer Routen wurden alle Belange des Artenschutzes sowie Natur und Landschaft berücksichtigt. In enger Abstimmung mit den beteiligten Behörden hat sich ergeben, dass lediglich die Anlieferung über Osten - also den Landkreis Gießen und den Lahn-Dill-Kreis möglich ist. Bei der Auswahl der Ausweichroute wurden die Interessen der Beteiligten Gemeinden und der örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt und insbesondere der Einfluss auf Mensch und Natur so weit wie möglich minimiert. Der Einsatz eines Spezialfahrzeuges, welches die etwa 75 Meter langen Blätter beim Transport um die engen Kurvenbereiche entlang der Strecke rangieren kann, macht eine Umlademöglichkeit notwendig. Zuletzt liefen Gespräche mit Gemeinden, Eigentümern und Landwirten von in Frage kommender Flächen für diese Umlademöglichkeit. Leonard Lehnhoff, Projektmanager bei Koehler Renewable Energy, die den Windpark planen, umsetzen und betreiben werden, stellt fest: „Wir erleben hier eine sehr gute Kooperation aller Beteiligter, was in Anbetracht der aktuellen Ferienzeit und herausfordernden Zeitschiene alles andere als selbstverständlich ist und wofür wir sehr dankbar sind. Die Fläche, die nur für kurze Zeit als Umlademöglichkeit dienen soll, eignet sich ausgesprochen gut dafür und die notwendigen Bauantragsunterlagen werden voraussichtlich noch im August eingereicht.“
Für den Transport müssen außerdem auf einer insgesamt ca. 3,5 Kilometer langen Strecke teilweise Äste und punktuell Bäume zurückgeschnitten werden, da diese dem Rotorblatt im Weg wären, welches beim Transport bis zu 45m in die Höhe ragen wird. Hier befindet sich Koehler Renewable Energy bereits in der Abstimmung mit Vertretern der öffentlichen Träger wie beispielsweise Naturschutz, Forst, Straßenmeisterei, Gemeinde und ökologischer Baubegleitung. Voraussichtlich Ende August werden erste Arbeiten zum sogenannten „Lichtraumprofil“ im Lahn-Dill-Kreis stattfinden. Im Anschluss sollen die Arbeiten auf der Strecke im Landkreis Gießen folgen.
Die insgesamt ca. 13 Kilometer lange Transportroute der Rotorblätter führt zu Beginn durch den Landkreis Gießen, von der A480 bei Gießen über die Ortsumfahrung Fellingshausen, durch Frankenbach, von dort aus in den Lahn-Dill-Kreis durch die Ortschaften Erda und Hohenahr. Der Spezialtransport der Blätter ist aktuell für Ende Oktober 2023 vorgesehen. Wenn das Wetter mitspielt, so Leonard Lehnhoff weiter, soll die Inbetriebnahme der Anlagen wie geplant noch in diesem Jahr stattfinden.
Die Fundamente der Windkraftanlagen sind fertiggestellt, auch die notwendigen Kranstellflächen wurden vorbereitet. Im weiteren Verlauf sind letzte Vorbereitungen für die Anlieferungen der Rotorblätter notwendig. Quelle: Koehler-Gruppe