ein ereignisreiches Jahr 2022 liegt hinter uns. Viele Herausforderungen und Aufgaben mussten bewältigt und gemeistert werden.
So waren wir alle Anfang des Jahres noch voller Hoffnung, die schwierigste Phase der Corona-Pandemie hinter uns gelassen zu haben und erhofften uns nach vielen Strapazen und Einschränkungen endlich wieder den Weg zurück zur Normalität bestreiten zu können. So änderte sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ab dem 24. Februar 2022 alles. Nach mehreren Jahrzehnten Frieden herrscht seitdem wieder Krieg in Europa.
Die beiden Krisen mit der Corona-Pandemie und dem Ukrainekrieg lassen jedoch eine wesentliche Erkenntnis zu: In schwierigen Zeiten ist es wichtiger denn je zusammenzustehen, auch die gegenseitige Hilfeleistung ist dabei von immenser Bedeutung. Ich bin all denen sehr dankbar, die sich tagtäglich dafür einsetzen. Die Fahrt mit einem Hilfskonvoi an die polnisch-ukrainische Grenze im Frühjahr hat mir das Schrecken und das Leid im Krisengebiet aufgezeigt. Gerade in solchen schwierigen Situationen ist es toll zu sehen welche Hilfsbereitschaft aus unserer Bevölkerung den Menschen im Krisengebiet entgegengebracht wird.
Auch im gemeindepolitischen Bereich hat sich im vergangenen Jahr viel getan. Viele Projekte konnten angestoßen, fortgeführt oder fertiggestellt werden.
Ein Fokus sollte die Ansiedlung neuer Bürgerinnen und Bürger erhalten. Dafür bedarf es der Ausweisung attraktiver Baugebiete. Hierfür konnten in Mansbach und Ransbach wichtige Grundlagen geschaffen werden. In Mansbach soll am Eisfeld ein Baugebiet ausgewiesen werden. Der dafür notwenige Grundstückskauf ist erfolgt, auch die Bauleitplanung wurde bereits angestoßen. Für das bestehende Baugebiet „Ahornweg“ in Ransbach gibt es bereits intensive Gespräche zu einer sehr interessanten Projektumsetzung. Auch die verbleibenden unbebauten Grundstücke sollen zur optimierten Vermarktung an die Gemeinde übergehen.
Mit der Erbauung der Tagespflege in Ransbach durch die Gemeinde.Diakonie ist ein weiterer Meilenstein für die zukünftige Ausrichtung unserer Gemeinde erfolgt. Die Fertigstellung ist für das 2. Quartal 2023 geplant und wird neben der häuslichen Pflege ein weiteres attraktives Pflegeangebot für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde beinhalten. Auch die Bauleitplanung für das Demenzdorf in Mansbach soll nach erneuerter Offenlage für den Bereich Naturschutz Ende Februar abgeschlossen werden.
Mit Ablauf des Jahres 2021 endete auch die Dorferneuerung in Hohenroda. Viele Projekte konnten diesbezüglich noch angestoßen werden. Darunter fallen die kürzlich abgeschlossenen Sanierungen der Geyso-Kapelle in Mansbach sowie der Heimatstube in Ransbach. Zudem soll die Heimatstube in Mansbach saniert und der Kirchvorplatz in Ausbach neugestaltet werden. Entsprechende Aufträge wurden bereits erteilt. Die Sanierungsarbeiten an der ehemaligen Pferdeklinik in Mansbach befinden sich kurz vor der Ausschreibung. Auch für die zwingend notwendige brandschutztechnische Ertüchtigung des Obergeschosses der Kita Mansbach wurden entsprechende Fördergelder bewilligt. Hier ist die ev. Kirchengemeinde Mansbach/Oberbreitzbach als Träger zwar Vorhabenträger, die Gemeinde wird sich jedoch mit einer nicht unerheblichen finanziellen Unterstützung daran beteiligen. Das Investitionsvolumen für die vorgenannten Maßnahmen beträgt ungefähr 750.000 Euro.
Rückblickend betrachtet wurden im Rahmen der Dorferneuerung 15 kommunale Projekte mit Fördervolumen von knapp 465.000 Euro bewilligt und bereits überwiegend ausgezahlt. Auf 53 private Projekte entfiel eine Fördersumme von knapp 1.315.000 Euro, die bewilligt und bereits überwiegend ausgezahlt wurden. Demnach lässt sich aus der Dorferneuerung durchaus ein positives Resümee für die Gemeinde Hohenroda ziehen.
Nach baulichen Verzögerungen konnte auch die Sanierung der Ortsdurchfahrt Ausbach im Jahr 2022 als Gemeinschaftsmaßnahme mit Hessen Mobil und dem WAZV endlich abgeschlossen werden. Wir danken den Anliegern für die Geduld und das Verständnis für die daraus entstandenen Umstände. Die nächste bauliche Großmaßnahme steht mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt Mansbach vor der Tür und soll 2023 beginnen. Entsprechende Planungen dafür laufen auf Hochtouren.
Auch der Brandschutz war ein Thema, welches die politischen Themen ganzjährig begleitete. Für den neu beschafften Einsatzleitwagen (ELW) wurde eine dafür notwendige Garage mit hohem Maß an Eigenleistung durch die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden am Stützpunkt Ransbach erbaut. Ihnen obliegt für den außergewöhnlichen Einsatz ein ganz besonderer Dank. Das beispiellose Engagement zeigt, dass der Einsatz unserer Feuerwehrkräfte weit über das zu erwartende Maß hinausgeht. Insgesamt wurden für Fahrzeug und Garage knapp 144.000 Euro durch die Gemeinde veranschlagt.
Gleiches steht in Ausbach bevor. Die Bestellung für das neue TSF-W ist bereits in Auftrag gegeben. Die bestehende Fahrzeughalle entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Eine Planung für den Neubau der Fahrzeughalle liegt vor, ein entsprechender Förderantrag beim Land Hessen wurde bereits gestellt. Für beides beträgt das Investitionsvolumen in unsere Ausbacher Wehr weitere knapp 670.000 Euro.
Gerade der Ukrainekrieg sensibilisiert uns alle, sich für Krisensituationen zu wappnen. Zwischenzeitlich wurde ein Krisenstab bestehend aus Verwaltung, Feuerwehr und DRK gegründet. Hier wird präventiv das Vorgehen im Katastrophenfall wie bspw. einem „Gasembargo“ oder „Black Out“ (flächendeckender Stromausfall) besprochen.
Sicherlich auch daraus begründet ist das Bestreben nach weitest möglicher Autarkie im Energiesektor. So wurde die neue Gemeindeverwaltung zu Beginn des Jahres 2022 mit einer PV-Anlage und Batteriespeicher bestückt. Damit konnten im ersten Nutzungsjahr bereits mehr als 17.000 kWh grüner Strom produziert werden. Der Eigenverbrauch liegt bei mehr als 5.000 kWh mit einer Autarkiequote von über 70 %. Für die Kindertagesstätte in Ausbach wurde ebenfalls die Installation einer PV-Anlage in Auftrag gegeben, aufgrund der Lieferschwierigkeiten verzögert sich diese jedoch. Investitionskosten beider Anlagen liegen bei knapp 60.000 Euro. Hier gehen wir mit gutem Beispiel voran und wollen damit zur Energiewende beitragen.
Ein wesentlicher Baustein für die Zukunftsausrichtung einer Gemeinde im heutigen digitalen Zeitalter ist die Schaffung der dafür notwendigen Infrastruktur. Der Gemeinde Hohenroda obliegt für den Breitbandausbau im Landkreis Hersfeld-Rotenburg eine Pionierstellung. So waren wir die erste Kommune, in der eine Abfrage zum FTTH-Ausbau mit Erfolg durchgeführt wurde. Damit ist der Grundstein gelegt, so dass die TNG im Gemeindegebiet die Glasfaser für Vertragskunden bis ins Haus verlegen wird. Wir hoffen auf einen Baubeginn noch im Jahr 2023, spätestens 2024 soll es da aber losgehen.
Zudem entwickelt sich die Gemeinde im Rahmen der Digitalisierung stets weiter. Zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) wurde eine IKZ mit den Gemeinden Friedewald und Ludwigsau gegründet. Erste Dienstleistungen können bereits über die gemeindliche Homepage beantragt werden. Viele weitere sollen folgen. Zudem wird derzeit ein Dokumentenmanagementsystem eingeführt, mit dem die Aktenlage künftig digitalisiert wird. Erste Systeminstallationen und Mitarbeiterschulungen dafür sind bereits erfolgt. Auch in der gemeindlichen Kindertagesstätte „Pfiffikus“ in Ausbach erfolgt die Kommunikation mit den Eltern über die Kikom-App.
Erfreulich dabei ist, dass bei den steigenden Zinsen alle Maßnahmen ohne Fremdfinanzierung erfolgen können.
Viele weitere Aufgaben liegen vor uns und warten darauf angegangen zu werden. Ich bin aber sehr froh, dass bereits vieles gemeistert werden konnte. Auch weiterhin gilt es den vorhandenen Investitionsstau abzubauen und bei einer sparsamen Haushaltspolitik nachhaltig und intelligent mit den Finanzen zu wirtschaften.
Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle allen Beteiligten, die daran mitgewirkt haben, unsere Gemeinde Hohenroda stets liebens- und lebenswert für unsere Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Ohne den außergewöhnlich hohen Einsatz vieler Ehrenamtlicher wäre das alles nicht möglich gewesen. Davor kann ich nur meinen Hut ziehen.
Das Ergebnis der harten Arbeit lässt sich für uns alle sehen: In Hohenroda tut sich was!
An dieser Stelle wünsche ich Ihnen allen ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2023 in Frieden und bei bester Gesundheit.
Ich freue mich Hohenroda auch zukünftig mit Ihnen voranzubringen.